Ferien vom Kalten Krieg

Ein Aktionsbündnis zwischen der Stiftung Berlin, dem Berliner Senat und dem Britischen, Amerikanischen und Deutschen Roten Kreuz ermöglicht 10.000 Kindern unvergessliche Ferientage.

Nachdem bereits 1952 eine massive Abwanderung aus der DDR eingesetzt hatte, verschärft sich im Jahr darauf die politische Lage. Am 17. Juni kommt es schließlich zu einer Welle von Streiks und Demonstrationen, auf die eine regelrechte Massenflucht folgt. 350.000 DDR-Bürger verlassen die Sowjetische Besatzungszone, die meisten finden in den 53 DRK-Lagern vorläufig Zuflucht. Unter ihnen sind auch viele erholungsbedürftige Kinder. Und so kommt der Pressereferent des Norddeutschen Rundfunks, Peter Boenisch, auf die Idee, eine Kinderluftbrücke ins Leben zu rufen, die den Kleinen einen vierwöchigen Ferienaufenthalt in Westdeutschland ermöglichen soll. Dank des weitverzweigten Netzes der DRK-Landes- und Kreisverbände werden schnell 1.900 Familien in Hamburg, Hannover, Frankfurt und Köln ausfindig gemacht, die den Kindern gerne ihre Gastfreundschaft gewähren. 

Bis 1957 werden insgesamt 10.000 Kinder vom Berliner Flughafen Tempelhof zu westdeutschen und dann auch zu schwedischen und amerikanischen Feriendomizilen geflogen. Für viele wird der Urlaub ein unvergessliches Erlebnis. Hier erfahren sie Gastfreundschaft und Ablenkung vom Alltag in den Flüchtlingslagern.

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