Zelte des DRK im Gazastreifen

Konflikt in Israel und den Palästinensischen Gebieten 

Der bewaffnete Konflikt fordert zahlreiche zivile Opfer. Das DRK appelliert, das Humanitäre Völkerrecht zu achten und die Zivilbevölkerung zu schützen. 

Das DRK ist angesichts der Eskalation des bewaffneten Konflikts sehr besorgt über die humanitäre Situation der Zivilbevölkerung und steht in ständigem Austausch mit den Partnern der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.  

Nach Angaben von UN-OCHA sind mehr als 1,5 Millionen der rund 2,2 Millionen im Gazastreifen lebenden Menschen binnenvertrieben. Die Notunterkünfte im Süden des Gazastreifens sind knapp und überfüllt. Den Menschen fehlt der ausreichende Zugang zu Trinkwasser, Lebensmitteln und grundlegenden Gütern. Sauberes Wasser ist jedoch essenziell zum Erhalt der Gesundheit. In den Krankenhäusern mangelt es zudem an Treibstoff für die Aufrechterhaltung der Versorgung.

Ein sicherer Zugang für Helfende und eine kontinuierliche Versorgung mit essenziellen Hilfsgütern sind aktuell genauso wenig gegeben wie ein Besuchsrecht der Geiseln für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Das IKRK wie auch das DRK fordern diese Punkte sowie die Freilassung der Geiseln vehement ein.

Hilfsgüter des DRK für Zivilbevölkerung im Gazastreifen

Am 7. Januar 2024 wurde ein erster Hilfsflug mit 33 Tonnen Hilfsgütern von Leipzig nach Ägypten auf den Weg gebracht. Am 8. Januar folgte ein zweiter Hilfsflug mit 26 Tonnen Hilfsgütern. An Bord sind circa 1.020 Familienzelte, 1.000 Planen für Notunterkünfte, sechs Hubwagen für humanitäre Logistik und 50 Rettungsrucksäcke. 

In Zusammenarbeit mit dem Ägyptischen Roten Halbmond und dem Palästinensischen Roten Halbmond werden die Hilfsgüter als humanitäre Nothilfe für die betroffene Zivilbevölkerung in den Gazastreifen gebracht. Die meisten Menschen mussten ihr Zuhause verlassen und sind auf der Flucht. Das DRK unterstützt deshalb mit medizinischem Material zur Notfallversorgung und Notunterkünften.  

Weitere Hilfstransporte

Verladung von DRK-Hilfsgütern in Dresden für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen

14. Februar 2024: Erneut bringt das DRK durch das Auswärtige Amt und Spenden finanzierte Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf den Weg. 6.900 Decken, 3.000 Schlafsäcke, 14.000 Schlafmatten, 5.000 Zeltplanen und 35.000 Hygienepakete werden per LKW und Frachtschiff nach Ägypten gebracht und dort dem Palästinensischen Roten Halbmond übergeben.

07. Februar 2024: Um der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen erneut dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen, hat das DRK 525 Familienzelte, 2.500 Decken, 6.400 Trinkwasserbehälter und 3.000 Wasserfilter zum Transport verladen und im Rahmen der humanitären Luftbrücke der Europäischen Union weiter nach Ägypten gebracht. Dort nimmt der Ägyptische Rote Halbmond die vom Auswärtigen Amt und aus Spenden finanzierten Hilfsgüter entgegen, um sie an den Palästinensischen Roten Halbmond zu übergeben.

Berichte aus den Medien

Interviews mit Christof Johnen, DRK-Leiter für Internationale Zusammenarbeit, über die Rolle des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in bewaffneten Konflikten sowie über die aktuelle humanitäre Situation in Israel und den Palästinensischen Gebieten.

zdf - 08.03.2024 - "Situation für Helfende extrem gefährlich"

tagesschau.de - 07.01.2024 - Rotes Kreuz schickt Hilfsgüter in den Gazastreifen 

rnd.de - 01.01.2024 - "Wir haben keine Möglichkeit, den Zugang zu den Geiseln zu erzwingen"

rnd.de - 13.11.2023

ntv.de 02.11.2023

derwesten.de 26.10.2023

tagesschau.de 24.10.2023

deutschlandfunkkultur.de 20.10.2023

zeit.de 19.10.2023 

rnd.de 19.10.2023

Aktuelle Informationen

Hilfsgüter für den Gazastreifen werden in einen LKW verladen
 - Berlin
Erneut bringt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf den Weg. Vom DRK-Logistikzentrum in Dresden starten in den nächsten Tagen 885 Paletten mit mehr als…
Angestellte des DRK klebt einen großen Aufkleber auf eine Hilfsgüterlieferung, die in in den Gazastreifen geht.
 - Berlin
Um der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen erneut Hilfe zukommen zu lassen, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) heute weitere 38,14 Tonnen Hilfsgüter auf den Weg gebracht. „Die humanitäre Lage…
Zwei DRK-Mitarbeitende vor dem Flugzeug, das Hilfsgüter für den Gaza-Streifen transportiert
 - Leipzig
Seit der Eskalation des bewaffneten Konflikts in Israel und den Palästinensischen Gebieten ab dem 7. Oktober 2023 verschlimmert sich die humanitäre Lage im Gazastreifen zunehmend. Das Deutsche Rote…

DRK-Generalsekretär zur Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten

Achtung des Humanitären Völkerrechts  

Das DRK appelliert, das Humanitäre Völkerrecht zu achten. Die Zivilbevölkerung sowie die zivile Infrastruktur sind zu schützen und humanitären Helferinnen und Helfern muss der ungehinderte und sichere Zugang zu Verletzten, Verwundeten und Menschen, die Schutz suchen, gewährt werden.  

In Konflikt- und Krisensituationen ist es Aufgabe der Rotkreuz -und Rothalbmond-Bewegung, betroffenen Menschen zu helfen und Leid zu lindern – allein nach dem Maß der Not.  

Helfer des Palästinesichen Roten Halbmondes vor Rettungswagen

Einsatz des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRH)

PRH ist im Rettungseinsatz bei der Versorgung und dem Transport von Verletzten und betreibt zwei Krankenhäuser in der Region, die nicht nur bei der Versorgung von Verletzen eine wichtige Rolle spielen, sondern auch als Schutzräume für tausenden Menschen dienen.

Hilfsgüter 

Aus dem Bestand werden Hilfsgüter wie Decken, Matratzen, Hygienekits, Wasserkanister, Küchensets und Lebensmittelpakete an Menschen in Not ausgeliefert.  

Hilfslieferungen

Hilfslieferungen, die nach Gaza kommen, werden unmittelbar verteilt. Der Palästinensische und der Ägyptische Rote Halbmond (ERCS) spielen eine wichtige Rolle bei den grenzüberschreitenden Hilfslieferungen. Viele Hilfsgüter werden von LKW des ERCS in LKW des PRH umgeladen.

Das Team von Magen David Adom (MDA) im Einsatz

Einsatz des Magen David Adom in Israel (MDA)

MDA ist seit dem 7. Oktober im Dauereinsatz, um Leben zu retten und Soforthilfe zu leisten. MDA führt Blutspendetermine durch und unterstützt bei der Evakuierung von Krankenhäusern an den Grenzen zum Gazastreifen und zum Libanon. Zusätzliche Versorgungspunkte wurden eingerichtet. 1.450 Rettungswagen sind in ständiger Einsatzbereitschaft. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Training der Bevölkerung in Erste Hilfe (Schwerpunkt Traumaversorgung) und der Vorbereitung abgelegener Gemeinden auf Selbst- und Zivilschutzaufgaben, wenn eine Evakuierung nicht möglich ist.

Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz 

Das Deutsche Rote Kreuz steht als Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung in kontinuierlichem Austausch mit seinen Schwestergesellschaften Magen David Adom in Israel (MDA) und dem Palästinensischen Roten Halbmond (PRH) in den palästinensischen Gebieten. Zu beiden Nationalgesellschaften pflegt das DRK enge und vertrauensvolle Beziehungen.   

Das DRK ist mit vier Delegierten in den Palästinensischen Gebieten und Israel vertreten. Davon arbeiten derzeit drei vor Ort (Ramallah, Jerusalem, Gaza). Die Arbeit des DRK findet unter dem Sicherheitsmanagement des IKRK statt. 


Zusammenarbeit mit dem Palästinensischen Roten Halbmond

Die laufenden Projekte wurden umgehend umstrukturiert, um dem PRH maximale Flexibilität bei seinen Hilfsaktivitäten zu ermöglichen. So konnte z.B. die Unterstützung der Ambulanzteams aufgestockt werden. Zudem wurden 300.000 Euro für den Nothilfeaufruf des PRH bereitgestellt. Derzeit beschafft das DRK medizinisches Material und unterstützt die Versorgungslinie des IKRK nach Gaza mit einer Soforthilfe von rund 2.4 Mio. Euro.

Das DRK unterstützt den PRH bereits seit einigen Jahren beim Erhalt und der Stärkung des Krisen- und Gesundheitsmanagements. 

Unterstützen Sie die Leidtragenden des Konflikts mit Ihrer Spende 

Zusammenarbeit mit den Schwestergesellschaften

Ein internationales Hilfeersuchen des MDA liegt bislang nicht vor. Möglichkeiten der Unterstützung sind in der Diskussion.

Das DRK-Büro in Beirut steht in Kontakt mit dem Ägyptischen Roten Halbmond, der mit der Verwaltung der humanitären Hilfskonvois am Grenzübergang Rafah beauftragt ist. Wir unterstützen den ERCS finanziell bei den Kosten für die Mobilisierung von Freiwilligen sowie den Betriebskosten.

Langjährige Zusammenarbeit

Mit Magen David Adom in Israel besteht ein langjähriger Austausch in den Bereichen Katastrophenrisikomanagement, Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst. Im Jahr 2022 unterstützten DRK und MDA gemeinsam das IKRK bei der Evakuierung vulnerabler Personen aus der Ukraine in die Republik Moldau.  

Im Gazastreifen unterstützt das DRK seit mehreren Jahren den Palästinensischen Roten Halbmond (PRH) mit Hilfsprojekten zu Katastrophenvorsorge, medizinischen Notfallversorgung und präventiven Gesundheitsversorgung sowie Rehabilitationsdiensten für Kinder mit Behinderungen. 

Hilfskonvoi des IKRK an der Grenze zum Gazastreifen

Aktivitäten des IKRK

Das IKRK hat die wichtige Aufgabe, humanitäre Hilfe in Konfliktgebieten zu leisten. Aufgrund jahrzehntelanger Präsenz in Gaza konnte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sofort medizinische Einrichtungen und wichtige Infrastruktur zur Wasser- und Stromversorgung unterstützen. Derzeit unterhält das IKRK ein Büro in Rafah im Süden des Gazastreifens. Gemeinsam mit dem Palästinensischen Roten Halbmond koordiniert das IKRK die Hilfen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. In der ägyptischen Grenzregion zu Gaza stehen weitere Einsatzkräfte und medizinische Teams bereit, um die humanitäre Hilfe in Gaza zu verstärken.

Die medizinischen Teams des IKRK bestehen beispielsweise aus chirurgischem Personal, das darauf spezialisiert ist, verletzte Menschen zu behandeln und lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig übernimmt das IKRK eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Hilfsgütern, um den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung gerecht zu werden.

Vom ersten Tag an hat das IKRK zu unverzüglicher Freilassung aller Geiseln sowie Zugang zu ihnen aufgerufen. Das IRK hat bisherige Freilassungen von Geiseln begleitet und wiederholt seine Bereitschaft bekräftigt, die Freilassung aller Geiseln zu begleiten. Dazu müssen sich die Parteien untereinander einigen. Geschieht dies nicht, kann das IKRK nicht tätig werden.

Zum IKRK und den in Gaza festgehaltenen Geiseln finden Sie hier laufend aktualisierte Infos und häufig gestellte Fragen.

 

Weitere Informationen

Im Nahen Osten befinden sich mehrere Krisenregionen, in denen es vor allem durch Konflikte zu großen humanitären Katastrophen kommt. Wir unterstützen z.B. mit humanitären Hilfsprojekten in Syrien, im Jemen und Irak sowie Palästina.

Nothilfe - DRK im Einsatz

In Krisensituationen zählt jede Minute – deshalb funktioniert die Not- und Katastrophenhilfe des DRK auch wie ein Uhrwerk.

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