Wolfgang Schökel wird 1937 in Wernigerode geboren. Nach Abschluss der 8. Klasse lernt er Bäcker, arbeitet aber wegen der schlechten Bezahlung anschließend im Metallbereich, wo er schließlich 1970 seinen Meistertitel am Zentralinstitut für Schweißtechnik erwirbt.
Bereits während seiner Ausbildungszeit sucht er einen Ausgleich, der seinen persönlichen Vorlieben – der Liebe zur Natur und zur humanitären Hilfe – entspricht. Er hört von einer Bergwachtgruppe beim DRK in Wernigerode und schließt sich ihr an.
Mit den Fackeln hat man bestimmte Punkte aufgesucht, dort wurde ein Fackelträger stationiert und der gab Leuchtzeichen.
1954 erfolgt der Eintritt ins DRK der DDR. Am Ottofels bei Wernigerode baut er mit seinen Kollegen vom Bergrettungsdienst eine erste Rettungsstation auf und absolviert Lehrgänge. Die Ausrüstungen bauen sie sich selbst, kommunizieren über große Strecken zunächst mit Fackeln.
Das von ihnen betreute Gebiet berührt die Grenze der DDR, bis 1961 dürfen sie noch auf den Brocken, dann verläuft dort die Mauer, militärisches Sperrgebiet. 1974 wird Wolfgang Schökel Leiter der Bergrettung Wernigerode, 1986 beruft man ihn in die Zentrale Fachkommission des DDR-Bergunfalldienstes, dessen Leitung er ein Jahr später übernimmt. Für die Arbeit dort wird er – bis zur Wende – von seinem Arbeitgeber freigestellt.
Mit der Friedlichen Revolution beginnt ein stürmischer Umbau der Organisation, den Wolfgang Schökel maßgeblich mit voranbringt und der mit Hilfe vor allem der Kollegen aus dem Westharz schnell und unkompliziert gelingt.
Für sein lebenslanges Engagement für die Bergwacht erhält Wolfgang Schökel 2014 das Bundesverdienstkreuz.
Das Gespräch mit Wolfgang Schökel wurde im Oktober 2017 in Wernigerode geführt.