Wolfgang George wird 1932 in Hamburg geboren. Seine Familie wird bei der Bombardierung Hamburgs 1943 ausgebombt und wird zunächst nach Bayern, dann nach Kühlungsborn in Mecklenburg evakuiert.
Nach dem Krieg verlässt er wegen der politischen Verhältnisse die sowjetische Besatzungszone und geht zurück nach Hamburg. Er lernt Schriftsetzer, will aber auch etwas für die Gesellschaft tun und schließt sich 1949 dem Roten Kreuz an. Noch in dieser Zeit kommt er in den Genuß der sogenannten Schwedenspeisung, einer Hilfsaktion des Schwedischen Roten Kreuzes, bei der Kinder regelmäßig warmes Essen erhielten. Wolfgang George, politisch interessiert, engagiert sich bald darauf im Jugendrotkreuz und wird dort bald Gruppenleiter.
Es war ja auch ein solcher Sturm, dass die Alarmsirenen nicht gehört wurden.
Bei der Sturmflut 1962 hilft er vor Ort mit, organisiert Wolldecken, Essen und Hygieneartikel. Viele, die aus dem Wasser gerettet worden, sind erschöpft und dankbar für jede Hilfe. Mit Unterstützung der Bundeswehr wird in aller Eile eine Schule zum Notaufnahmelager umgewidmet.
Wolfgang George, inzwischen Sozialarbeiter, wird Anfang der 1970er Jahre im KV Eimsbüttel Leiter der Sozialarbeit, als Vertreter für der Sozialarbeit wird er später bis Anfang der 2000er Jahre ins Präsidium des Landesverbands Hamburg gewählt. In diese Zeit fällt auch sein langjähriges Engagement beim Bundesausschuss Sozialarbeit.
Das Gespräch mit Wolfgang George wurde im Oktober 2018 in Hamburg geführt.
Während seiner Zeit beim Deutschen Roten Kreuz unterstützt Wolfgang George auch Flüchtlinge aus der DDR – in der Zeltstadt Hengersberg, ein Auffanglager mit einer Kapazität von bis zu 1.000 Betten. Die Hengersberger Zeltstadtzeitung vom 07.09.1989 (Pdf-Datei) dokumentiert beispielsweise eine Willkommensinformation des DRK, den Zeltstadtplan sowie Speisen für die Neuankömmlinge.