Aus einem Beamtenhaushalt stammend, wird Marion Janßen 1951 in Apen im Ammerland geboren. Nach Besuch der Volks- und Realschule will sie ans Mädchengymnasium, was ihr der Vater wegen der andernfalls besseren Arbeitsmöglichkeiten ausredet. Eine Entscheidung, mit der sie gelegentlich haderte, für die sie ihm letztlich aber dankbar ist.
Marion Janßen lernt bei einer Versicherung in Oldenburg Versicherungskauffrau. Mit dem Abschluss in der Tasche sucht sie, gerade 18-jährig, einen neue Arbeit und landet, eher zufällig, als Stenokontoristin beim DRK-Landesverband Oldenburg. Diese Entscheidung bereut sie nie und scheidet, 47 Jahre später, als stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Landesverband aus dem Berufsleben aus.
Zu Beginn ihrer Laufbahn hilft sie beim Suchdienst aus. Seite an Seite mit Kolleginnen, allesamt Kriegerwitwen und schon während des Zweiten Weltkriegs im Suchdienst, die sie unter ihre Fittiche nehmen. Diese besondere Arbeit, vielfach ehrenamtlich geleistet, prägt ihre Vorstellung von der Idee des Roten Kreuzes. Nach einem Ausflug in die Sozialarbeit wechselt sie in den Bereich Nationale Hilfsgesellschaft.
„Eines dürfen wir nie aufs Spiel setzen: Die Bereitschaft der Bevölkerung, weiter im Ehrenamt für uns tätig zu sein.“
Ab 1978 managt sie als Assistentin des Landesgeschäftsführers das Tagesgeschäft und vermittelt im Bedarfsfall zwischen Leitung und Mitarbeitern. Sie organisiert regelmäßige Radiobeiträge zu Rotkreuz-Themen, kümmert sich um die strategische Entwicklungen des Landesverbandes, um Satzungsfragen, führt zahlreiche große Veranstaltungen und Feste durch. Wie immer geht es ihr dabei um das große Ganze, das DRK, jenseits von persönlichen Befindlichkeiten.
Wichtig bleibt ihr in allen Funktionen die herausgehobene Stellung des Ehrenamtes als ideelle Grundlage des Roten Kreuzes. Mit einem ähnlichen Aufgabenbereich wird sie 1996 stellvertretende Landesgeschäftsführerin und bleibt es bis zu ihrem Ausscheiden 2017.
Das Gespräch mit Marion Janßen wurde im Juli 2019 in Edewecht geführt.