DRK-Zeitzeugen

Hildegard Aßmus

„Diese Fahrten waren wirklich tätige Nächstenliebe“
LKW-Kolonne auf der Straße

Hildegard Aßmus kommt 1950 im badischen Legelshurst zur Welt, wo ihr Vater den Ortsverein des Roten Kreuzes mitbegründet hat. Früh schon belegt sie entsprechende Kurse und hilft in der Feldküche mit.

Ellbogenverband und Hände in Gummihandschuhen

Als ihr Vater ihr Henry Dunants Erinnerung an Solferino schenkt, wird das Buch für sie zu einem prägenden Erlebnis: „Das war unvorstellbar. Seither war ich vom Rotkreuz-Gedanken fasziniert. Anderen zu helfen wurde mir wichtig.“

Sie wird Ausbilderin in Erster Hilfe, später Bereitschaftsleiterin des Kreisverbandes Kehl, wo sie dann auch viele Jugendrotkreuz-Gruppen mit ins Leben ruft. Durch die Nähe zu Frankreich ergeben sich bereits zu einem frühen Zeitpunkt internationale Kontakte, und fortan bilden Auslandseinsätze stets eine große Motivation für sie, auch wenn kaum Budget dafür vorhanden ist. Doch davon lässt Hildegard Aßmus sich nicht abhalten:

Hildegard Aßmus im Interview

Das Gespräch wurde im November 2020 in Diersheim geführt.

Über drei Jahre hinweg hat sie sechs solcher Konvois mit organisiert, hat auch später noch anderen Kreisverbänden Hilfsgüter für Rumänien mitgegeben. Neben der ganz praktischen und essentiellen Hilfe versteht sie ihr Engagement immer auch als moralische Unterstützung: „Das war zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber sie haben gesehen, sie wurden nicht vergessen.“

Von 1999 bis 2011 ist Hildegard Aßmus dann Landesbereitschaftsleiterin. In diese Zeit fällt auch der grenzüberschreitende NATO-Gipfel in Straßburg und Kehl, wo das Rote Kreuz den Rettungsdienst und die Versorgung von Polizei und Feuerwehr übernimmt. Eine gehörige Herausforderung – „aber der Papstbesuch zwei Jahre später, das war noch schwieriger“.

Für ihr lebenslanges Engagement hat Hildegard Aßmus die Verdienstmedaille „Großherzogin Luise von Baden“ des DRK-Landesverbandes Baden und das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Mein Motto waren die drei ‚g‘ – mache es ganz, gleich und gerne. Das habe ich von meinem Vater auf den Lebensweg mitbekommen.

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