„Ich hatte Glück“

Der Arzt Joni Wasel musste vor zwei Jahren aus seiner Heimat in Syrien fliehen. Während er Deutsch lernt, um künftig als Arzt praktizieren zu können, engagiert er sich als Sanitätshelfer.
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Als Rotkreuz-Leiterin Andrea Beier von dem syrischen Arzt erfuhr, der im Flüchtlingsheim nach Möglichkeiten suchte, Deutsch zu lernen und gleichzeitig etwas Sinnvolles zu tun, spürte sie gleich: „Das ist einer für uns!“ Ohne zu Zögern lud sie den 34-Jährigen zu den regelmäßigen Treffen der Erste Hilfe-Einheit des DRK Werne ein. „Anfangs war er total schüchtern, auch wegen der Sprachbarriere. Aber wir haben alle gemerkt, dass er super in unser Team passt.“
Beim Ausbildungsabend fühlt Joni Wasel seiner Ehefrau Juliana den Puls. Rotkreuz-Leiterin Andrea Beier aus Werne freut sich über das medizinische Fachwissen und Engagement des syrischen Arztes.
Die Sprachbarriere ist auch der Grund, dass Joni Wasel noch etwas Geduld haben muss, bis sein großer Traum wahr werden kann: „Ich muss noch meine Deutschprüfungen abschließen, bis ich in Deutschland als Arzt tätig sein kann“, berichtet er. Die ersten Ausbildungsschritte hat Wasel bereits geschafft und dabei starke Fortschritte gemacht, wie Andrea Beier berichtet: „Beim Sprechen hält er sich noch etwas zurück. Aber er versteht nahezu alles, was wir sagen.“ Dabei geholfen hat ihm auch die einfühlsame Behandlung der Werner Rotkreuzler: „Die meisten von uns haben Erfahrungen im Umgang mit schweren Situationen. Darum sind wir sehr respektvoll und vorsichtig mit ihm umgegangen. Beispielsweise haben wir ihn kaum auf seine Erfahrungen in Syrien und auf der Flucht angesprochen“, erklärt Andrea Beier.
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Zu diesen Themen hält sich Joni Wasel aus Selbstschutz immer noch zurück. Aber er lässt durchblicken, dass seine Heimatstadt Hama, zwischen Damaskus und Aleppo gelegen, stark vom Bürgerkrieg betroffen ist und er als Teil der christlichen Minderheit gefährdet war. Wie viele andere hat er sich auf der lebensgefährlichen Bootsfahrt von der Türkei nach Griechenland übersetzen lassen. Ob er Angst hatte? Er lächelt nur: „Ich hatte Glück.“ Glücklich ist er auch über seinen derzeitigen Einsatz als Sanitätshelfer für das DRK Werne. „Mittlerweile ist er total integriert und überhaupt nicht mehr schüchtern. Wir können viel miteinander lachen und auch viel von seinen Erfahrungen als Arzt lernen“, stellt Andrea Beier zufrieden fest. Von diesen Erfahrungen wird das DRK Werne auch langfristig profitieren: „Wenn Joni später zugelassen ist, haben wir das erste Mal seit über zwanzig Jahren wieder einen Arzt in unserer Einheit – und zwar einen richtig guten!“

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Unsere ehrenamtlichen Helfer sind tagtäglich dort, wo Menschen Hilfe benötigen. Sie engagieren sich in den Bereitschaften, den sozialen Diensten, der Bergwacht, der Wasserwacht und dem Jugendrotkreuz.

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