· Berlin · 14/24

Zuspitzung der Lage im Sudan: Menschen brauchen Schutz und Hilfe

Menschen im Sudan auf der Flucht
© IKRK

Als Folge des andauernden Konflikts im Sudan verschlechtert sich die humanitäre Lage im Land immer weiter: Die Gesundheitsversorgung ist größtenteils zusammengebrochen, Millionen Menschen haben kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser oder sicheren Sanitäranlagen, es wird vor einer katastrophalen Hungersnot gewarnt. Nun spitzt sich die Lage, insbesondere in El Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur, weiter zu. „Als Deutsches Rotes Kreuz unterstützen wir seit Jahren die lebensnotwendige Arbeit des Sudanesischen Roten Halbmonds vor Ort und werden dies weiterhin tun. Doch derzeit ist humanitäre Hilfe nur noch unter schwersten Bedingungen möglich”, sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Christian Reuter.

Rund neun Millionen Menschen mussten in Folge der anhaltenden Kampfhandlungen fliehen und haben in anderen Gegenden im Sudan oder in Nachbarländern, wie Tschad, Äthiopien oder dem Südsudan Zuflucht gesucht. 25 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. 18 Millionen Menschen leiden unter Hunger, darunter 3.6 Millionen Kinder.

Vor allem die Lage in der Hauptstadt des Nord-Dafur El Fasher ist besorgniserregend. Die Stadt galt zuvor als einziger weitgehend sicherer Ort in Darfur, es befinden sich dort hunderttausende geflüchtete Menschen, welche nun in das Kreuzfeuer geraten. Weder ist die Sicherheit in Aufnahmelagern noch von Helfenden gewährleistet. Derzeit kommen praktisch keine Menschen und Güter mehr in die Stadt, gleichzeitig können Menschen die Stadt nur unter höchstem Risiko verlassen. Massenbewegungen innerhalb der Stadt auf der Suche nach Schutz sind die Folge.

In dieser verheerenden Situation befinden sich mit Ausnahme der Schwestergesellschaft des DRK, dem Sudanesischen Roten Halbmond (SRCS), kaum mehr humanitäre Hilfsorganisationen vor Ort. Hilfe kann nur unter extremen Gefährdungen und Herausforderungen geleistet werden. Der SRCS arbeitet mit seinen Helfenden seit Ausbruch des bewaffneten Konflikts vor mehr als einem Jahr praktisch ununterbrochen und unter schwersten Bedingungen. Allein seit Beginn des Jahres sind vier Freiwillige und zwei IKRK Mitarbeitende im Einsatz ums Leben gekommen. Der aktuelle Nothilfeeinsatz des SRCS wurde unter anderem mit medizinischer Ausrüstung, Medizintechnik und Schutzausrüstung für Krankenhaus-Personal unterstützt. Auf Grund von Personalmangel hilft die DRK-Schwestergesellschaft nun einem Krankenhaus in El Fasher zusätzlich mit geschultem Personal.

„Trotz der geleisteten Hilfe stehen wir derzeit vor besonderen Herausforderungen: Es braucht sicheren, langfristigen Zugang für humanitäre Güter und Einsatzkräfte, damit die Hilfe dort ankommen kann, wo sie am dringendsten benötigt wird”, sagt Reuter. „Die Menschen im Sudan dürfen nicht in Vergessenheit geraten, sie brauchen dringend Hilfe, die ankommt.”

Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung:
IBAN: DE49 3702 0500 0005 0234 62
BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Stichwort: Nothilfe Afrika

oder online unter: https://www.drk.de/spenden/spendenformular/hilfe-afrika/

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