· Berlin · 04/25

Wohlfahrtskongress 2025: Sozialen Sektor stärken – Versorgungslücken schließen

Bundesministerin Lisa Paus
© DRK

Multiple Krisen, Arbeitskräftemangel und Mittelkürzungen haben spürbare Auswirkungen auf die soziale und gesundheitliche Infrastruktur Deutschlands. Erste Versorgungslücken sind bereits sichtbar. „Es braucht dringend politische Maßnahmen im Kontext des Arbeits- und Fachkräftemangels, den Rahmenbedingungen der gemeinnützigen Träger, in der Migrationspolitik und beim Ausbau einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Nur so können positive Zukunftsbilder geschaffen werden, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig stärken,“ sagte die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, im Rahmen des diesjährigen Wohlfahrtskongress.
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend betont: „Das wunderbare Motto des DRK-Kongresses „Mehr Menschlichkeit“ fordert uns alle auf, gemeinsam für den sozialen Frieden einzutreten und Haltung zu zeigen, wo Hass und Intoleranz um sich greifen. Wohlfahrtsverbände wie das Deutsche Rote Kreuz spielen eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft, indem sie den sozialen Frieden sichern und den Menschen in den Mittelpunkt stellen. In Zeiten der Unsicherheit sind sie nicht nur Helfer, sondern auch wichtige Stütze der Menschlichkeit, die zur Wahrung unserer Werte beitragen. Mein herzlicher Dank gilt dem Deutschen Roten Kreuz und der Freien Wohlfahrtspflege für ihren unermüdlichen Einsatz.“

Die Debatten beim DRK-Wohlfahrtskongress 2025 mit dem Titel „Mehr Menschlichkeit“ zeigen eindrücklich wie wichtig politische Maßnahmen sind, um den sozialen Sektor zu stärken und die Zukunft der Wohlfahrtspflege zu sichern. Für das DRK stehen dabei vier Forderungen im Vordergrund:

1. Das DRK fordert gezielte Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung, darunter eine bessere Anerkennung und Vergütung sozialer Berufe sowie attraktivere Arbeitsbedingungen. Der soziale Sektor ist eine tragende Säule für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zwischen 6 und 15 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten in sozialen oder gesundheitlichen Berufen. Sie sorgen dafür, dass Menschen in allen Lebenslagen die notwendige Unterstützung erhalten. Doch der zunehmende Arbeits- und Fachkräftemangel gefährdet diese Angebote massiv. Ohne ausreichend Personal drohen Leistungseinschränkungen in Pflege, Betreuung und sozialer Beratung.

2. Das DRK appelliert an die Politik, die Rahmenbedingungen für gemeinnützige Träger zu verbessern. Freie Wohlfahrtspflege ist ein zentraler Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Deutschland. Es braucht eine stärkere finanzielle Absicherung sozialer Angebote, insbesondere für vulnerable Gruppen, die sich betriebswirtschaftlich nicht rentieren. Gemeinnützigkeit muss als Grundpfeiler sozialer Gerechtigkeit anerkannt und gestärkt werden.

3. Migrationspolitik muss Teilhabe, Fürsorge und Integration fördern. Beratungsangebote für Migrantinnen und Migranten sowie Asylsuchende sind massiv unterfinanziert. Das beeinträchtigt eine gelingende Integration, die wiederum essenziell für gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. In Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheiten dürfen humanitäre Werte und rechtsstaatliche Prinzipien nicht verloren gehen. Menschlichkeit muss im Vordergrund stehen.

4. Das DRK fordert entschlossene Maßnahmen zur Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Es braucht eine nachhaltige Finanzierung, bessere Arbeitsbedingungen und innovative Versorgungsmodelle, um die Qualität der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung zu sichern. Das deutsche Gesundheits- und Pflegesystem steht vor enormen Herausforderungen. Überlastungen sind unübersehbar, Versorgungslücken werden zunehmend spürbar. Diesen Entwicklungen muss dringend entgegengewirkt werden. Als gemeinnütziger Anbieter bringt das DRK innovative Lösungen ein, um Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu stärken und zukunftssicher zu machen. Um die drängenden Herausforderungen der Wohlfahrtspflege zu diskutieren, veranstaltet das DRK in diesem Jahr wieder den Wohlfahrtskongress.

Vom 25. bis 26. März 2025 werden sich Keynotes, Impulsvorträge, Open Spaces und verschiedene Workshopformate mit Lösungsansätzen für die Zukunftsfähigkeit der Versorgungsinfrastruktur beschäftigen.

DRK-Wohlfahrtskongress 2025
Zeit: 25. & 26. März 2025
Ort: Umweltforum, Berlin
Programm: https://drk-wohlfahrt.de/die-drk-wohlfahrt/veranstaltungen/drk-wohlfahrtskongress-2025.html

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