In einem abgelegenen, sandigen Dorf in der Sahel-Zone Burkina Fasos wiegt Hadjatou Diko ihren sechs Monate alten Sohn Issa. Von einer Rotkreuzkrankenschwester hat sie gerade erfahren, dass Issa akut unterernährt ist und sein Leben davon abhängt, in ein 15 km entferntes Gesundheitszentrum zu gelangen. Die 37-jährige Hadjatou ist Mutter von neun Kindern, obwohl sie bereits vier Kinder verloren hat – drei starben, bevor sie sechs Monate alt waren, eines wurde vier Jahre alt.
Unterernährung ist in der Sahelzone im westlichen und zentralen Afrika generell sehr verbreitet, besonders bei Kindern unter zwei Jahren, doch Rotkreuzkrankenschwester Moussa Amadoum betont: „Aufgrund der gegenwärtigen Nahrungsmittelkrise erwarten wir in den kommenden Monaten einen starken Anstieg der Zahl unterernährter Kinder. Während wir in einer unserer Gesundheitsstationen letztes Jahr um diese Zeit zwei akut unterernährte Kinder untersucht haben, sind es im gleichen Zeitraum und in derselben Station dieses Jahr schon mehr als 45 kritische Fälle.“Die Nahrungsmittelpreise steigen
Issa und Hadjatou leben im Dorf Peguense in der Provinz Yagha – eine der Regionen, die stark von der Nahrungsmittelkrise betroffen sind. Durch unstete Regenfälle ist die Ernte in vielen Gemeinden schlecht und es gibt wenig Weideland für die Tiere. Wie die meisten Familien in der Region, überlebt Hadjatous Familie von ihrem eigenen Getreideanbau und hat kaum andere Einkommensquellen, um sich bis zur nächsten Ernte zu versorgen.
Hadjatou erzählt: "Ich habe Probleme, meine Familie zu versorgen, wir haben nicht einmal genug, um Haferbrei für das Baby zu kochen. Wenn wir etwas Geld haben, gehen wir zum Markt und versuchen, Hirse oder Reis zu kaufen. Haben wir kein Geld, sucht mein Mann Arbeit in der Goldmine, wie viele andere auch, manche gehen an die Elfenbeinküste.“
„Wir hatten so eine Situation schon vorher, aber dieses Jahr ist es viel schlimmer. Außerdem haben wir zum ersten Mal eine Grillen-Plage gehabt. Der Preis für einen Sack Hirse ist jetzt wirklich hoch, 25.000 Westafrikanische Franken (rund 40 Euro). Normalerweise kostet er 15.000 Westafrikanische Franken (rund 24 Euro).“
Momentan gibt es Essen auf dem Markt, aber die meisten Menschen können es sich nicht leisten. Das führt dazu, dass die Händler nicht mehr auf dem lokalen Markt verkaufen, weil sie wissen, dass die Dorfbewohner zunehmend schlechter in der Lage sind, ihre Grundnahrungsmittel zu kaufen.
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Die Rotkreuz-Hilfe
Das Dorf von Hadjatou ist eines von 23, in denen das Rote Kreuz eine Gesundheitsstation betreibt. Das Personal und die Freiwilligen dort spielen eine lebenswichtige Rolle für die Menschen in diesen entlegenen Gemeinden, denn es ist eine große Erleichterung für Mütter, dass ihre Kinder Zugang zu Früherkennung und Behandlung von Unterernährung in ihrer eigenen Gemeinde haben. Ist ein Kind jedoch besonders stark betroffen oder gibt es Komplikationen wie Durchfall, überweisen die Rotkreuzmitarbeiter das Kind ins Gesundheitszentrum für eine Intensivbehandlung.
Hadjatou hat Issa zum ersten Mal in die Gesundheitsstation des Roten Kreuzes gebracht. Als die Krankenschwester ihn wiegt und seine Größe sowie den Umfang seines Oberarms misst, ist klar, dass Issa bereits so kritisch unterernährt ist, dass er ins Gesundheitszentrum muss. Aber wenigstens weiß Hadjatou, dass es Hoffnung gibt. Vor ein paar Jahren litt ihr dreijähriger Sohn unter schlimmer Unterernährung. Die Mitarbeiter überwiesen ihn in die Klinik und er erholte sich vollständig.
Die hungrige Jahreszeit
Obwohl es in der Sahel-Zone immer eine „Hungersaison“ zwischen den Ernten gibt, hat sie in diesem Jahr viel früher begonnen als üblich, denn die Getreidevorräte vieler Familien gehen bereits zur Neige. Die Zahl der unternährten Kinder wird weiterhin steigen bis zum Höhepunkt im August. Wenn wir jetzt nicht handeln, kann es zur Katastrophe kommen – mit mehr als einer Million Kinder, die an kritischer Unterernährung leiden.
Das Rote Kreuz verteilt, wo es erforderlich ist, Notproviant und wird die Gesundheitszentren unterstützen, um die unterernährten Kinder zu versorgen. Zudem wird das Rote Kreuz den Menschen helfen, ihr Einkommen zu sichern – durch den Aufbau von Kleinunternehmen oder verbesserte Bewässerung und bessere Anbaumethoden. Diese Maßnahmen werden die Menschen in den Gemeinden stärken und ihnen helfen, künftige Dürren besser zu überstehen.
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