Ob in der Ukraine, den Palästinensischen Gebieten, dem Sudan oder an vielen anderen Orten dieser Welt - Millionen Menschen sind dringend und anhaltend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wirksame humanitäre Hilfe zu leisten, wird in Anbetracht der komplexen Krisenlagen immer schwieriger, an vielen Orten auch gefährlicher. Häufig übersteigen die humanitären Bedürfnisse die Kapazitäten lokaler und internationaler Akteure, oft sind die Zugangsbedingungen vor Ort katastrophal.
Um dem entgegenzuwirken, unterstützt das DRK in rund 50 Ländern seine Schwestergesellschaften bei ihrer humanitären Arbeit, von Venezuela über Somalia bis nach Bangladesch. Dabei ist es unabdingbar, sich mit der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung eng zu koordinieren und mit den nationalen Schwestergesellschaften vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und lokale Strukturen systematisch zu stärken. Schließlich kennen die lokalen Helfenden ihre Region und die Bedarfe am besten, wissen um örtliche Besonderheiten und treffen auf mehr Akzeptanz.
Das DRK leistet frühzeitige und unmittelbar lebensrettende Soforthilfe und verlässliche Nothilfe in langandauernden Krisen. Wo immer möglich führt die Hilfsorganisation mit ihren nationalen Schwestergesellschaften vorausschauende Maßnahmen und risikomindernde Aktivitäten durch, insbesondere angesichts der Klimakrise sowie eskalierender bewaffneter Konflikte und ihrer oft gravierenden humanitären Folgen. So kann frühzeitig Unterstützung angeboten werden und noch Schlimmeres verhindert werden. Das Ziel aller Hilfsmaßnahmen ist dabei stets, betroffenen Menschen ein Überleben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen, Leid zu lindern und Personen eine Lebensperspektive zu geben.
„Als DRK leisten wir humanitäre Hilfe möglichst bedarfsgerecht, vorausschauend, verlässlich und nachhaltig. Wir helfen unterschiedslos, um menschliches Leiden überall und jederzeit zu vermeiden und zu lindern“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.
Doch diese Hilfe steht laut DRK an vielen Stellen in Frage. Denn die Bundesregierung will die humanitäre Hilfe um mehr als die Hälfte kürzen. Das DRK ist neben Spenden auf eine bedarfsorientierte, langfristige und verlässliche staatliche Finanzierung angewiesen, um Hilfsmaßnahmen zu ergreifen. Dies sei nicht nur für die sogenannten vergessenen Krisen, sondern gerade auch für die vorausschauende Hilfe unabdingbar, durch deren Vorab-Maßnahmen die humanitären Folgen von Katastrophen reduziert werden können.
Das DRK weist auch darauf hin, dass humanitäre Maßnahmen das Fehlen politischer Lösungen weder ersetzen können, noch davon ablenken sollen. „Staaten müssen dringend ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht nachkommen, unerträgliches Leid zu verhindern und zu minimieren“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.