„Da Hungersnöte immer wieder in den Schlagzeilen auftauchen, ist die Gefahr der Krisenmüdigkeit groß. Aber das erschreckende Ausmaß des Bedarfs muss weiter gesehen werden“, sagt Reuter. Drei von zehn Haushalten in den südlichen Regionen Madagaskars haben keinen Zugang zu Trinkwasser und für die Mehrheit der Familien entfallen rund 75 Prozent ihrer Ausgaben allein auf Lebensmittel. Nicht nur zwei Jahre aufeinanderfolgender Dürreperioden, sondern auch steigende Lebensmittelpreise und Ernteschäden, haben die Bevölkerung Madagaskars erschüttert. Die anstehende erntefreie Zeit wird die Situation voraussichtlich weiter verschlechtern. „Da 84 Prozent der Haushalte Landwirte sind und rund ein Drittel in den Bereichen Handel und Viehzucht arbeitet, wirken sich die bis zu 40 Prozent gestiegenen Kraftstoffpreise grundlegend auf die Grunderzeugnisse aus“, erläutert Reuter. „Die Notlage, die auf Klimaveränderungen und die Ukrainekrise zurückzuführen ist, wird auch eine wachsende Inflation mit sich bringen.“
Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft in Madagaskar bei der Durchführung von Projekten, die gezielt die Resilienz sowie die Anpassung an den Klimawandel stärken, um Ernährungsunsicherheit langfristig vorzubeugen. Zusätzlich fördern Gesundheits- und WASH-Dienste (Water Sanitary Hygiene) einen erleichterten Zugang zu Wasser, während direkte Bargeldverteilungen der Bevölkerung als finanzielle Hilfe dienen, um Grundbedürfnisse zu decken. „Es ist dringend notwendig, die lebensrettende Hilfe für Millionen von Menschen auszuweiten und die Ursachen dieser Krise durch langfristige Verpflichtungen anzugehen,“ so Reuter.
Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Hunger in Afrika
Weitere Informationen zu den DRK-Projekten in Madagaskar:
https://www.drk.de/hilfe-weltweit/wo-wir-helfen/afrika/madagaskar/