Vulkanausbruch, Erdbeben, Tsunami und Taifun: Katastrophenballung in Südostasien

Eine Aschewoklke zieht über den Himmel, unter ihr ein kegelförmiger Vulkanberg.
Vulkan Merapi spuckt Asche und Rauch.

Der Oktober 2010 dürfte als der Monat der sechs Katastrophen in die Geschichte Südostasiens eingehen: Vulkanausbruch und Tsunami in Indonesien, Stürme auf den Philippinen und in Burma, dazu Überschwemmungen in Thailand und Vietnam.

Java (Indonesien): Rund um den Merapi werden etwa 40.000 Anwohner dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, denn Indonesiens aktivster Vulkan beginnt Asche und Lava auszuspeien. Für mindestens 25 Menschen kommt diese Warnung zu spät, sie kommen in einem Regen glühender Asche um. Unter ihnen ist auch Tutur Ryjitno, ein Freiwilliger des Indonesischen Roten Kreuzes, der bei der Evakuierung des Dorfes Kinahrejo geholfen hatte. Er ist nicht der einzige Rotkreuz-Helfer in der Unglücksgegend; mehr als hundert weitere leisten medizinische Hilfe, bauen Zelte und provisorische Küchen für die geflüchteten Familien auf. Sumatra (Indonesien): Ein Erdbeben (7,7 auf der Richter-Skala) löst einen Tsunami aus, der die Mentawai-Inseln vor der Westküste Sumatras überrollt. Bestätigte Opferzahlen liegen noch nicht vor, die Provinzregierung meldet mindestens 112 Tote und 502 Vermisste. Dreizehn Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten, denn die Bootsfahrt vom Festland dauert zwölf Stunden und starker Wind und hohe Wellen machen die Fahrt zu einem Wagnis. Ungeachtet dieser Risiken erreichen am 26 und 27. Oktober 15 Such- und Rettungstrupps des Indonesischen Roten Kreuzes die Inseln. Im Gepäck haben sie 1000 Zelte für die Überlebenden – und 450 Leichensäcke, um den Ausbruch von Seuchen zu vermeiden. Weitere Hilfslieferungen mit Trinkwasser, Essen, Decken und Brennstoff sind geplant. Philippinen: Mit etwa 220 Stundenkilometern erreicht der Taifun Megi die Philippinen. Auch für die Verhältnisse des sturmerprobten Inselstaates ist Megi stark; mindestens zwei Millionen Menschen sind von dem Taifun betroffen. Der Sturm knickt Strommasten um, entwurzelt Bäume und deckt Dächer ab. Das Philippinische Rote Kreuz hat bisher 16.000 Menschen mit Essen, Trinkwasser und Decken versorgt. Das Internationale Rote Kreuz plant in den kommenden zwölf Monaten 60.000 Personen mit Lebensmitteln, sauberem Wasser und Hygieneartikeln zu versorgen. Etwa 12.000 Familien werden darüber hinaus provisorische Unterkünfte erhalten. Thailand: Seit mehr als zehn Tagen regnet es fast ununterbrochen in den nordöstlichen und zentralen Provinzen, auch Bangkok ist betroffen. Geschätzte 170.000 Menschen leiden an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden. Das Thailändische Rote Kreuz versorgt mit etwa 500 Mitarbeitern und freiwilligen Helfern mehr als 263.000 Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser und anderen Hilfsgütern. Burma: Dank einer frühen Sturmwarnung gibt es nur wenige Verletzte, als ein Wirbelsturm die Küste der Provinz Rakhine trifft. Dennoch richtet der Sturm gewaltige Sachschäden an. In Kyaukpyu, einer Stadt mit etwa 180.000 Einwohnern, sind drei Viertel der Häuser ganz oder teilweise beschädigt. Das örtliche Rote Kreuz versorgt mit 50 freiwilligen Helfern die Sturmopfer mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Unterkünften. Vietnam: Starke Regenfälle führen zu schweren Überschwemmungen in Zentralvietnam. Mehr als 150.000 Häuser stehen unter Wasser, mindestens 2.000 werden zerstört. Die betroffenen Familien verlieren nicht nur ihre Unterkunft, sondern auch etwa 71.000 Tonnen Lebensmittelvorräte und Saatgut. Lokale Mitarbeiter des Vietnamesischen Roten Kreuzes evakuieren vom Wasser Eingeschlossene, verteilen Essen, Trinkwasser, Kochgeschirr und Zelte. Außerdem richten sie einen psychosozialen Hilfsdienst für Flutopfer ein. Das Internationale Rote Kreuz stellt sich darauf ein, in den kommenden Monaten 120.000 Betroffene mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen.

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Das Deutsche Rote Kreuz ist mit eigenen Auslandsmitarbeitern in Indonesien, Vietnam und auf den Philippinen vertreten, die die Nationalen Rotkreuzgesellschaften unmittelbar nach Ausbruch der Katastrophen und auch in den kommenden Monaten tatkräftig unterstützen.
Eine Aschewoklke zieht über den Himmel, unter ihr ein kegelförmiger Vulkanberg.
Vulkan Merapi spuckt Asche und Rauch.
Foto: Zwei Menschen sitzen unter einen Plane und betrachten die umliegenden zersplitterten Holzstücke und Palmen.
Taifun Megi hinterlässt eine Spur der Verwüstung auf den Philippinen.
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