Was bringt Hunderte Erwachsene und Kinder in einem Durchgangslager für Flüchtlinge in der Nähe der tunesisch-libyschen Grenze in Mitten eines Sandsturms zum Jubeln? Der Clown Mimi.
Mimis Aufgabe ist in erster Linie gar nicht die Menschen aufzuheitern. Der Clown sollte für vier Tage in das Lager des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes kommen, um spielerisch die Menschen für das Thema Hygiene zu sensibilisieren. Erwachsene und Kinder sollen von dem Clown vor allem dazu animiert werden, durch das gründliche Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch Infektionskrankheiten zu vermeiden. Der Sandsturm traf die Flüchtlinge am ersten Tag von Mimis Einsatz. Den Kindern und Erwachsenen war Mimis Ankunft daher eine gern gesehene Abwechslung. Für einige Zeit konnten sie den Sand vergessen. Sie freuten sich, jemanden zu sehen, der ein wenig Farbe in den Alltag bringen kann. Vier Tage lang traf Mimi sich mit etwa 400 Flüchtlingen aus dem Tschad, aus Ghana, Mali, Niger, Nigeria und der Elfenbeinküste. Das Flüchtlingslager des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes „Al- Hayat“ (arabisch für „Leben“) wurde am 6. April geöffnet, um Flüchtlinge aus Libyen aufzunehmen. 4100 Menschen wurden bislang in dem Lager aufgenommen. Sie bleiben meist für einige Tage - manche auch einige Wochen - , bevor sie in ihre Heimatländer zurückkehren. Sie brauchen nach ihrer Flucht aus Libyen einen Ort, an dem sie Nahrung, Wasser medizinische Versorgung und Unterkunft erhalten. Elizabeth Hood von der Föderation des Internationalen Roten Kreuzes, sieht Mimis positive Wirkung auf die Kinder und Erwachsenen im Camp. "Hygieneförderung ist jederzeit ein schwieriges Thema. Besonders während eines Aufenthaltes in einem Durchgangslager. Dabei ist es hier besonders wichtig auf die eigene Hygiene zu achten, um Krankheiten zu vermeiden.", sagt sie. "Wir haben deshalb 10 Helfer des Tunesischen Roten Halbmondes, die in dem Lager täglich mit Hilfe von großen Schildern und einfachen Botschaften daran erinnern, seine Hände gründlich zu waschen ", erklärt Elisabeth Hood weiter. "Aber wir hatten das Gefühl, wir bräuchten einen innovativeren Weg um diese Botschaft zu vermitteln. Also zogen wir Clown Mimi zur Hilfe." Mimi erklärte den Menschen die neun Stufen des Händewaschens, lehrte die Kinder in Englisch, Französisch und Arabisch bis 10 zu zählen und hatte nebenbei auch noch Zeit aus bunten Luftballons Giraffen, Hunde und andere Tiere für die Kinder im Flüchtlingslager zu formen. Die Hygienebotschaft ist dadurch gut angekommen.