Allein im vergangenen Jahr waren die rund 12.000 ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter bundesweit 13.800 mal im Einsatz, um Menschen in Not zu helfen. Mit 37 Prozent (5.080) entfiel der Großteil der Einsätze weiterhin auf Skiunfälle auf der Piste. Unfälle beim Wandern machen mit steigender Tendenz mittlerweile jedoch 20 Prozent (2.770) aller Einsätze aus. „Am deutlichsten ist die Entwicklung bei den Trendsportarten“, sagt DRK-Präsidentin Hasselfeldt. Im Jahr 2012 zählte die Bergwacht 607 Unfälle beim Mountainbiken, im Jahr 2019 waren es bereits 929 – eine Steigerung um gut 50 Prozent. „Vor allem viele Senioren überschätzen ihre Fähigkeiten beim Umgang mit Elektrobikes in schwierigem Gelände“, sagt der Bundesleiter der Bergwacht, Klemens Reindl, dazu.
Steigende Einsatzzahlen verzeichnet die Bergwacht auch beim Paragleiten oder Deltadrachenfliegen: Dort stieg die Zahl der Unfälle von 136 im Jahr 2012 auf 173 im vergangenen Jahr. Insgesamt sei die Bergwacht mit neuen alpinen Rettungstechniken und -gerätschaften und einer modernen Ausbildung jedoch gut für die neue Herausforderungen gewappnet, sagt Reindl.
Nachwuchsprobleme kennt die Bergwacht praktisch keine. „Vor allem bei jungen Leuten ist das Interesse für diese ehrenamtliche Tätigkeit sehr groß“, sagt DRK-Präsidentin Hasselfeldt. Doch nicht alle Interessenten kämen dafür infrage. Denn die Bergretter müssten eine anspruchsvolle zwei- bis dreijährige Ausbildung durchlaufen.