Das Deutsche Rote Kreuz verurteilt den Angriff auf ein Büro seiner syrischen Schwesterorganisation zur Ausgabe von Hilfsgütern in einem Stadtteil von Aleppo auf das Schärfste. Bei dem Angriff auf das Verteilzentrum waren ein Mitarbeiter des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes sowie zwei Menschen, an die gerade Hilfsgüter ausgegeben wurden, getötet worden. Mehrere weitere Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen, darunter sieben freiwillige humanitäre Helfer. „Dieser Angriff auf Helfer und bedürftige Menschen ist eine feige und verabscheuungswürdige Tat“, sagte DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.
Erste-Hilfe-Teams des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes brachten die Verletzten in ein Krankenhaus. "Das Deutsche Rote Kreuz gemeinsam mit der gesamten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ruft erneut alle Konfliktparteien dazu auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten und Zivilisten zu verschonen sowie Helfer sicher und ungehindert ihre humanitäre Arbeit machen zu lassen", sagte Seiters.
Seit Ausbruch des Syrien-Konfliktes vor rund sieben Jahren haben nunmehr bereits mehr als 60 Helferinnen und Helfer des Roten Halbmondes im Einsatz ihr Leben verloren. "Dennoch leisten die Freiwilligen unbeirrt weiter Hilfe, wo sie am nötigsten gebraucht wird, und halten auch in diesen schweren Zeiten die Prinzipien der Menschlichkeit und des neutralen und unparteiischen Handelns aufrecht. Sie verdienen höchsten Respekt", sagte Seiters.
Heute sind in Syrien mehr als 13,5 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung angewiesen, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder. Monatlich unterstützt der Syrische Arabische Rote Halbmond über 4,7 Millionen Menschen. So verteilen die Helfer des Roten Halbmondes mit Hilfe auch des DRK monatlich etwa 50.000 Nahrungsmittelpakete sowie Medikamente und medizinische Artikel. In Ost-Aleppo werden derzeit täglich 45.000 Menschen vom Roten Kreuz und Roten Halbmond mit warmen Mahlzeiten versorgt, viele leben in Moscheen oder anderen Notunterkünften.
Das DRK leistet bereits seit 2012 humanitäre Hilfe im Syrien-Konflikt, es handelt sich dabei um den größten aller laufenden Auslandseinsätze. Das DRK unterstützt die logistische Kapazität der syrischen Schwesterorganisation unter anderem mit Fahrzeugen sowie mit der Lieferung von Nahrungsmittelpaketen, medizinischer Zusatznahrung für Kleinkinder, Hygienepaketen sowie Medikamenten. Die Projekte in Syrien werden seit Beginn des Konfliktes insbesondere durch das Auswärtige Amt und die Europäische Kommission (Generaldirektion ECHO) unterstützt.