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Sudan: „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe”

Sudanesin an ihrem Garten mit jungen Pflanzen

Khaltoom Khamis Adam lebt mit ihrem Ehemann und ihren sieben Kindern im Dorf Arreda in der Region Gedaref. Die Familie lebt von dem, was sie auf ihren Feldern anbaut. Seit einiger Zeit nimmt Khaltoom am DRK-Projekt zur Ernährungssicherung teil, das maßgeblich dank Mitteln der EU (EuropeAid) und dank Spenden umgesetzt werden konnte. Kleinbauern im Osten des Sudan unweit der äthiopischen Grenze lernen in sog. Farmer Field Schools verbesserte Anbaumethoden. In den Gemeinden werden zudem mehr als 10.000 Niembäume gepflanzt, die für ein besseres Klima sorgen und zugleich Schatten spenden. Unserem Kollegen Antony Gnanamuthu, der das Projekt koordiniert, erzählte die 38-jährige, was sich für sie seither zum Guten verändert hat.

Wir haben viele nützliche Dinge gelernt

Sudanesin an ihrem Garten mit jungen Pflanzen
Kalthoom Anis kann dank der Unterstützung des DRK mehr ernten und Milch verkaufen.

Durch das DRK-Projekt, das gemeinsam mit dem sudanesischen Roten Halbmond durchgeführt wird, gab es viele Aktivitäten in unserer Gemeinde – zum Beispiel Schulungen zu Themen wie „Regenwasserspeicherung“, „Hausgärten“, „Biologische Dünger und Pflanzenschutzmittel“ sowie „Verbessertes Saatgut“, „Verbesserte Ziegenaufzucht“ und „Feldschule für Kleinbauern“. Ich habe an diesen Trainings teilgenommen, aber auch viel von dem Rotkreuz-Mitarbeiter in unserer Gemeinde gelernt. Seine Aufgabe ist es, unser Dorf zu mobilisieren und dabei zu begleiten, neue Wege zu gehen. Er macht das mit Flipcharts und anderen Trainingsmaterialien, die leicht zu verstehen und umzusetzen sind.

Zwei Sudanesen zwischen grünen Pflanzen
Zwei Kleinbauern zeigen sich stolz mit dem praktischen Ergebnis der Kurse in der Farmer Field School.

Früher war es schwer, die Familie zu versorgen

Vor Beginn des Projektes war mein Einkommen sehr niedrig und es war schwierig, jeden Tag die Bedürfnisse meiner Familie zu decken. Aber durch die Trainings habe ich viel erfahren und konnte erfolgreich anwenden, was ich gelernt habe. Seit wir z.B. anders düngen und bewässern, ernten und verdienen wir mehr. Und wir essen regelmäßig das Gemüse aus unserem neuen Hausgarten. Wir konnten aber auch Gemüse auf dem Markt verkaufen und dadurch pro Tag 50 Sudanesische Pfund (rund 6,26 Euro ) verdienen. Durch die Speicherung des Regenwassers konnten wir unser Land bewässern und so das Gemüse fast fünf Monate im Jahr anbauen.

Drei Männer auf Feltweg vor Regenzisterne
Das gesammelte Regenwasser wird im Gemeinschaftsgarten zur Bewässerung genutzt.

Die neuen Ziegen bringen uns genug Milch zum Verkauf

Zuerst hatte ich nur zwei Ziegen. Durch die Unterstützung aus dem Projekt konnte ich meine Herde mit einer neuen Rasse aufstocken, so dass ich jetzt sechs Ziegen habe, vier sind von der neuen robusteren Sorte. Diese Ziegen liefern mehr Ertrag und wir können die überschüssige Milch verkaufen. Das macht es uns möglich, täglich rund 25 Sudanesische Pfund (rund 3,13 Euro) zu verdienen – das ganze Jahr über.

Sudanese mit Korb voller Okraschoten
Reiche Okraernte und damit mehr Abwechslung auf dem Speiseplan der Dorfbewohner.

Mehr Gemüse, Hirse und Erdnüsse

Durch die Feldschule haben wir gelernt, wie wir durch neue Methoden den Boden schonen und dennoch bessere Ernten haben. Jetzt verwenden wir verbessertes Saatgut, beteiligen uns an der Saatgutbank und produzieren unsere eigenen biologischen Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel. Das alles hat auch dazu beigetragen, mein Familieneinkommen zu erhöhen. Unsere Hauptsaat Hirse hat in diesem Jahr einen Ertrag von 18 ½ Säcken gebracht. Letztes Jahr waren es nur 11 ½ Säcke. Auch unsere Einsatzkosten haben sich sehr verringert, weil wir jetzt selbst produzierte, kostengünstige Materialien benutzen und unsere eigenen Samen herstellen. Wir haben große Verbesserungen beim Anbau von Hirse, aber auch von Erdnüssen erzielt, nachdem wir unsere Kenntnisse aus der Feldschule angewendet haben.

Durch das Projekt hat sich meine wirtschaftliche Situation wirklich deutlich verbessert und ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich bin sehr glücklich!“

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