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Statement zu den Diskussionen um geflüchtete Menschen aus Syrien

Frau vom DRK legt anderer Frau Arm über die Schulter
© Willing-Holtz / DRK

Zu den aktuellen Diskussionen um geflüchtete Menschen aus Syrien, die sich in Deutschland befinden, sagt Christian Reuter, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK):

„Der Regierungswechsel in Syrien hat neben den unmittelbaren Folgen vor Ort auch Auswirkungen auf die deutsche Innenpolitik. So wurde ein sofortiger Entscheidungsstopp für Asylanträge von Syrerinnen und Syrern erlassen und einige Politikerinnen und Politiker fordern öffentlich eine Rückführung von syrischen Geflüchteten in das Land.

Das ist aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes verfrüht und nicht richtig. Die Lage vor Ort ist höchst dynamisch und die Bedeutung der aktuellen Ereignisse für die Zukunft der Menschen in Syrien lässt sich derzeit nicht vorhersagen. Sehr viele Menschen aus Syrien haben in Deutschland zudem eine neue Heimat gefunden. Die Integration ist vielfach gelungen und die Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt ist hoch.

Als Deutsches Rotes Kreuz begleiten wir die betroffenen Menschen und ihre Familien in Deutschland und machen uns ein Bild. Wir versuchen aufzuklären und Ängste zu nehmen. In Syrien, wo 16 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen, unterstützen wir unsere Schwestergesellschaft, den Syrischen Arabischen Roten Halbmond.

Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. In diesem weltumspannenden Netzwerk setzt sich die Bewegung in 191 Ländern dafür ein, menschliches Leiden unter allen Umständen überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern – verpflichtet nach dem Grundsatz der Menschlichkeit. In diesem Sinne ruft das DRK alle Akteure zu Besonnenheit in der aktuellen Debatte rund um geflüchtete Menschen aus Syrien auf und steht fest an der Seite derer, die nach Deutschland geflohen sind."

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