Deutschland will 2.500 Irak-Flüchtlinge in diesem Jahr aufnehmen. Aus diesem Anlass hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Freitag, den 23. Januar in Berlin zu einer Fachtagung eingeladen. Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Flüchtlingsorganisationen und Ministerien diskutieren Maßnahmen und Möglichkeiten für Aufnahme und Integration der Irak-Flüchtlinge.
"Wenn Menschen in Deutschland Schutz vor Verfolgung finden, brauchen sie auch Perspektiven für ein Leben in Sicherheit und Würde" sagt die Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Donata von Schenck. Erfahrungen aus den Aufnahmeaktionen wie etwa in den siebziger Jahren bei den "boat people" aus Vietnam oder in den neunziger Jahren bei den bosnischen Flüchtlingen haben gezeigt, dass eine kurzzeitige Aufnahme wenig hilfreich ist. Flüchtlinge müssen neben der Chance auf ein Leben in Sicherheit auch die Möglichkeit erhalten, ihr Leben längerfristig zu planen. Dazu gehören der Zugang zu Schule, Bildung und Arbeitsmarkt. Noch immer existiert in Deutschland kein standardisiertes Verfahren für die systematische und dauerhafte Aufnahme von Flüchtlingen aus Drittstaaten. "Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden. Deutschland benötigt ein Programm zur Ansiedlung für ein bestimmtes Kontingent von Flüchtlingen. Die geplante Aufnahme der 2.500 Iraker ist ein Anfang, aber mehr auch nicht", bemerkt DRK-Vizepräsidentin Donata von Schenck. Die aktuelle Aufnahme könnte als Grundlage für ein standardisiertes Programm genutzt werden, um in Notsituationen rasch und adäquat Hilfe leisten zu können. Das DRK unterhält bundesweit cirka 120 Kontakt- und Beratungsstellen, in denen 500 ehren- und hauptamtliche Kräfte Zuwanderer beraten und unterstützen.Ansprechpartner DRK-Pressestelle
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