Die Tat sei ein Angriff auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewesen; ebenso wie die antisemitischen und rechtsextremistischen Taten der vergangenen Jahre habe er aber zugleich schmerzlich vor Augen geführt, dass Deutschland nicht für alle Menschen ein sicherer Ort ist. Es brauche ein gesellschaftliches Klima des Miteinanders, der Toleranz und Solidarität sowie eine politische Debattenkultur, an der sich alle Gruppen gleichberechtigt beteiligen.
Alle Menschen müssten die gleichen Chancen und Rechte haben: Das gelte in der Kita, in der Schule, in der Ausbildung, im Arbeitsleben und im Alltag. Hier seien Institutionen, Organisationen, aber auch jede einzelne Person gefragt, sich deutlich gegen Diskriminierung zu stellen und Vielfalt selbst aktiv zu leben. „Obwohl das DRK mit seinen rund 443.000 Ehren- und 180.000 Hauptamtlichen bereits divers aufgestellt ist, ist es unser Bestreben, noch vielfältiger zu werden – ob in den Angeboten der Wohlfahrt oder in der Personal- und Organisationsstruktur. Dafür treten wir in den Austausch mit Betroffenenverbänden, vernetzen uns mit Beratungsstellen und setzen Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsprojekte um“, sagt Hasselfeldt.
Weder die Tat noch die Opfer dürfen in Vergessenheit geraten: Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu und Kaloyan Velkov wurden im Zentrum von Hanau in zwei Shisha-Bars und einem Kiosk erschossen. Im Anschluss tötete der Täter seine Mutter Gabriele Rathjen. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, die den schrecklichen Verlust ihrer Liebsten verarbeiten müssen und noch immer nach Antworten suchen“, sagt Hasselfeldt.