„Orte des Gewahrsams – Von Deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941 – 1956)“ lautet der Titel des Findbuchs, das heute(9. JUli) im Rahmen der Tagung der Deutsch-Russischen Historiker Kommission in Dresden vorgestellt wird. Mitherausgeber ist das Deutsche Rote Kreuz.
In seiner Einführung zum Werk bezeichnet Innenminister Thomas de Maizière „die Versöhnung zwischen ehemaligen Kriegsgegnern als eine wichtige Aufgabe und ein Gebot der Menschlichkeit.“ Rotkreuz Präsident Dr. Rudolf Seiters geht im Vorwort darauf ein, dass heute nicht nur die Kriegsgeneration um Aufklärung von Schicksalen bemüht ist: „Heute sind es die Kinder oder Enkelkinder, die um Aufklärung verlangen.“
Das Findbuch „Orte des Gewahrsams“ beinhaltet eine umfangreiche Dokumentation von Datenbeständen aus Archiven ehemaliger Sowjetrepubliken. Hier sind erstmals alle Lager mit den dazugehörigen Friedhöfen, Lagernummern sowie deren genaue geografische Lage aufgelistet. Auch werden die Zahlen der Insassen und Verstorbenen genannt. Die Dokumentation soll nicht nur wissenschaftlichen Zwecken dienen, sondern Hinterbliebenen ermöglichen, mehr über den Verbleib ihrer Lieben zu erfahren.
Entstanden ist das Buch im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftsprojektes zur Aufarbeitung sowjetischer und deutscher Soldaten- bzw. Kriegsgefangenenschicksale und in enger Zusammenarbeit mit Historikern des Russischen Staatlichen Militärarchivs, der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie dem DRK-Suchdienst.
Seit über 60 Jahren klärt der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes im Auftrag der Bundesregierung Schicksale von Personen, die als Folge der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges als vermisst gelten. Zahlreiche Schicksale sind jedoch bis heute ungeklärt. <link http: www.drk.de angebote migration-und-suchdienst.html external-link-new-window>Mehr Informationen zum Suchdienst
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