Myanmar: Bis zu einer Million Menschen obdachlos

Die Überlebenden benötigen dringend Decken, Zelte und Trinkwasser. Das Rote Kreuz hat 122.000 Euro für erste Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt, Freiwillige Rotkreuz-Helfer arbeiten rund um die Uhr.

Freiwillige Rotkreuzhelfer verteilen in Myanmar, wie Birma heute heißt, Trinkwasser, Kleidung, Lebensmittel und Plastikplanen an Menschen, die vom verheerenden Wirbelsturm am Wochenende betroffen sind. Fünf Erkundungsteams vom Roten Kreuz haben auch die Hauptstadt Rangoon verlassen, um den Hilfsbedarf in den schwer zugänglichen ländlichen Regionen zu erkunden. "Wir arbeiten zur Zeit rund um die Uhr, um den Menschen in Myanmar zu helfen", sagt Bernd Schell vom Deutschen Roten Kreuz in Bangkok, wo die internationale Hilfe koordiniert wird. Das Rote Kreuz gehört zu den wenigen Organisationen, die bereits jetzt im Land tätig sein können. Das Rote Kreuz in Myanmar hat ein Netzwerk von über 10.000 freiwilligen Helfern. Aus Lagerhäusern im Land konnten über 4.000 Familien-Pakete mit Kleidung, Decken, Moskitonetzen, Handtüchern, Seife und Kochutensilien verteilt werden. Weitere Hilfsgüter, vor allem Zelte und Plastikplanen für Notunterkünfte, können aus dem Rotkreuz-Lager in Kuala Lumpur ins Land gebracht werden. Der Zyklon hat das Land großflächig zerstört, Straßen und Wege sind nur schlecht oder gar nicht passierbar. Das erschwert auch die Verteilung der Hilfsgüter. Dabei ist Eile geboten, die Menschen haben kein Dach mehr über dem Kopf und Infektionskrankheiten drohen. Um die ersten Hilfsmaßnahmen zu finanzieren, hat das Rote Kreuz 122.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Bedarf wird sich in den kommenden Tagen höchstwahrscheinlich erhöhen, sobald das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar wird. Um den Menschen in Myanmar weiter helfen zu können, ist das Rote Kreuz dringend auf Spenden angewiesen.

Bericht vom 5. Mai 2008:

Mit Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometern in der Stunde ist der Zyklon "Nargis" am 2. Mai über Myanmar (früher: Birma) hinweg gerast. Die Überlebenden brauchen nun dringend Unterstützung. Ihre Häuser wurden sehr zerstört, es fehlt an sauberem Wasser, Straßen und Kommunikationssysteme sind in dem ohnehin abgeschotteten Land weitgehend zusammengebrochen. In den niedrig gelegenen Fluss-Delta-Regionen wütete der Sturm ungebremst. Das Rote Kreuz Myanmar verteilt Hilfsgüter aus einem Lagerhaus in Rangoon, bevor ausländische Hilfe unterstützend dazu kommen kann. Das Lagerhaus ist zwar beschädigt, aber die Güter sind noch vorhanden, außerdem gibt es weitere Lagerhäuser in der Region. Sie enthalten so genannte "family kits" mit Kleidung, Decken, Moskito-Netzen, Seife, Kochtöpfe und Besteck. Knapp 18.000 Ersthelfer und über 1.200 Mitglieder eines Katastrophenteams kann das Rote Kreuz Myanmar in den Einsatz schicken. Doch das wird nicht ausreichen. Die Förderation vom Roten Kreuz und Roten Halbmond haben 122.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Auch Europa steht bereit. Benötigt werden einfachste Unterkünfte in Form von Plastik-Planen, mehr Moskito-Netze und Koch- sowie medizinische Ausrüstung. Längerfristig muss auch die Landwirtschaft wieder aufgebaut werden, da der Zyklon die Ernte vernichtet hat. Sobald die Regierung des Landes offiziell ausländische Hilfskräfte anfordert, können Teams des Roten Kreuzes auch aus dem Ausland einreisen und den Bedarf an Hilfsgütern feststellen. Auch in Deutschland steht alles bereit, um die Bedürftigen zu versorgen. Doch so lange nicht klar ist, ob die Hilfsgüter wirklich da landen können, wo sie am dringendsten gebraucht werden, wird die Geduld der Helfer auf die Probe gestellt. Doch nur so kann gewährleistet werden, dass Spendengelder nicht unnütz ausgegeben werden und Hilfsgüter außerhalb des Landes stranden.

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