Mutter-Kind-Gesundheit: Eine wichtige Aufgabe im DRK-Hospital in Carrefour

Foto: Hebamme Jennifer Duggan steht vor dem DRK-Feldhospital
"Wer auch immer herein kommt, den sehen wir. Wir lehnen keine Behandlung ab“, sagt die kanadische Krankenschwester und Hebamme Jennifer Duggan.

Die Entbindungsstation im mobilen DRK-Hospital in Carrefour ist vielleicht die belebteste Station der Stadt. Auf einem Sportplatz errichtet, erblicken dort durchschnittlich 100 Säuglinge pro Monat die Welt.

Die kanadische Krankenschwester und Hebamme Jennifer Duggan war für die meisten von ihnen im Einsatz. So kommt es vor, dass sie an einem Tag fünf Babys entbindet. Kürzlich gab es sogar einen Tag mit 18 Neugeborenen im Hospital. "Jeder Tag ist anders. Wer auch immer herein kommt, den sehen wir. Wir lehnen keine Behandlung ab und nehmen auch Patienten anderer Krankenhäuser auf“, sagt Duggan.  Sieben Tage pro Woche warten Dutzende Frauen bis sie an die Reihe kommen, um medizinische Hilfe zu erhalten.

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Hilfe bekommen

Eliana Leveque, 28, ist, wie viele Frauen hier, eine allein stehende Mutter, die im mobilen Hospital kostenlos eine kompetente Gesundheitsfürsorge erhält. "Leute in der Nachbarschaft erzählten meinem Freund von diesem Krankenhaus, wo ich einfach hingehen kann und Hilfe bekomme", sagt Leveque. "Ich bin hier, weil diese Menschen sich um mich kümmern."Anfang April hat Eliana Leveque ihren Sohn auf der Straße geboren, als sie in den frühen Morgenstunden auf dem Weg ins Hospital war. Sie ist zurückgekehrt, weil ihr Baby nun Fieber hat. Wie jede Mutter hat sie Zukunftsträume für ihren Sohn John Anderson: "Ich will, dass er in die Schule geht. Ich möchte, dass er lernt, so dass er Arzt oder Ingenieur werden kann", sagt die junge Mutter. Eliana Leveque hat ihr Baby pünktlich und ohne Komplikationen geboren. Andere Frauen haben weniger Glück: Viele Schwangere leiden unter hohem Blutdruck – eine Gefahr für Leben und Gesundheit von Mutter und Kind. Was die Situation noch komplizierter macht, ist der Mangel an medizinischen Aufzeichnungen, die die Gesundheitsbedingungen der Frauen, wie Bluthochdruck vor oder früher in der Schwangerschaft, dokumentieren. Frühgeburten und niedrige Geburtsgewichte sind ebenso üblich.

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Die schlimmsten Fälle

In einem Land, wo Frauen ohnehin zu einer der verwundbarsten Bevölkerungsgruppen gehören, stehen viele schwangere Frauen allein ihrer unbekannten Zukunft gegenüber. Das Erdbeben hat diese Situation noch verschlechtert. Die Ärzte haben viele Frauen gesehen, die mit Komplikationen und Fehlgeburten ins DRK-Krankenhaus gekommen sind – eine der schwersten Situationen im Alltag der Mediziner. Mit dem Ultraschallgerät können die Ärzte und Schwestern den Frauen besser durch diese dunkle Zeit helfen. "Wir können sagen, ob das Baby noch gerettet werden kann oder ob es zu spät ist“, sagt Dr. Richard Roy, Allgemeinmediziner und Radiologe im Hospital. "Gewöhnlich ist es zu spät. In diesen Fällen nehmen wir den chirurgischen Eingriff vor, um die Fehlgeburt zu beenden und das Leben der Frau zu retten."

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Mehr als medizinische Versorgung

Die 19-Jährige Islande Belfleur erwartet ihr Baby in einem Monat. Sie lebt in einem Zelt-Lager in der Nähe des Hospitals, denn ihr Haus ist während des Erdbebens eingestürzt. "Ich habe mich während der starken Regenfälle erkältet und fühle ich mich jetzt nicht gut", sagt sie. Vor einigen Jahren starb ihre Mutter und nach dem Beben ist der Vater des Babys in die Dominikanische Republik geflohen. Auch nach der Geburt ihres Kindes wird sie in einem Zeltlager leben und wahrscheinlich noch Monate länger."Ich bin allein im Camp, ohne Verwandte. Ich weiß nicht, wer mir helfen wird, auf das Baby aufzupassen", sagt die Schwangere. Um Frauen wie Islande Belfeur zu helfen, werden demnächst weitere Krankenschwestern ihre Arbeit in der Mutter-Kind-Station aufnehmen. Die lokalen Fachkräfte werden die Mütter rund um das Wohlergehen ihrer Babys beraten. Das schließt zum Beispiel Hygiene-Schulungen, Stillberatung und wichtige Impfungen für Mutter und Säugling ein. "Wir wissen, dass viele dieser Frauen in schwierige Verhältnisse zurückkehren", sagt die Krankenschwester Jennifer Duggan. "Wir tun, was wir können, um ihnen zu helfen und damit ihre Babys gesund ins Leben starten."Das Rote Kreuz hat nicht nur den werdenden Müttern mehr Zugang zu einer besseren Versorgung verschafft.
Das Krankenhaus hat es den Menschen in Carrefour und Umgebung auch erleichtert, eine medizinische Grundversorgung zu erhalten, denn schon vor dem Erdbeben waren die lokalen Gesundheitseinrichtungen stark beansprucht – nach dem Beben umso mehr. <link internal-link>» Lesen Sie hier mehr über den Wiederaufbauplan des DRK

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Foto: Hebamme Jennifer Duggan steht vor dem DRK-Feldhospital
"Wer auch immer herein kommt, den sehen wir. Wir lehnen keine Behandlung ab“, sagt die kanadische Krankenschwester und Hebamme Jennifer Duggan.
Foto: Die junge Mutter Eliana Leveque hält ihr Neugeborenes im Arm.
Die allein stehende Mutter Eliana Leveque, 28, erhält im Feldkrankenhaus kostenlos eine qualitativ hochwertige Gesundheitsfürsorge.
Foto: Die Hochschwangere Islande Belfleur sitzt im DRK-Hospital.
Die 19-Jährige Islande Belfleur erwartet ihr Baby in einem Monat. Sie lebt in einem Zelt-Lager in der Nähe des Hospitals, denn ihr Haus ist während des Erdbebens eingestürzt.
Foto: Ein selbst gemaltes Bild von einer Frau die einen Säugling stillt.
Im DRK-Hospital erhalten die Mütter nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch Stillberatung und Hygiene-Schulungen.
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