Durch individuelle Beratung, die Begleitung während der Sprach- und Integrationskurse und soziale Unterstützungsangebote trägt das MBE-Programm dazu bei, die Lebensqualität von Migrantinnen und Migranten erheblich zu verbessern. Es erhöht die Teilhabe von Geflüchteten an Gesellschaft sowie Arbeitsmarkt und stärkt damit auch den Zusammenhalt unseres Landes. Die MBE sind in einigen Bundesländern das einzige Beratungsangebot vor Ort. Bundesweit gibt es derzeit rund 1430 Beratungseinrichtungen. 2022 wurden dort 315.000 Beratungsfälle gezählt.
Im Haushaltsplan für das Jahr 2024 sieht die Bundesregierung nun vor, die Förderung der MBE um 30 Prozent zu reduzieren – und das trotz Zuwanderungszahlen auf Rekordniveau. „Die Folgen für die Integration von Zugewanderten und der Gesellschaft als Ganzes wären gravierend. Die Kürzungen würden schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen“, so Hasselfeldt.
Das DRK fordert die Beratungsangebote auszubauen, anstatt sie zu kürzen und gut ausgebildete Beratungsfachkräfte ziehen zu lassen. Erhöhte Beratungsaufkommen könnten in Zukunft so nicht mehr durch kurzfristige „Finanzspritzen“ des Bundes in Form von unterjährigen Mittelerhöhungen abgefedert werden. Aufgrund des Arbeitskräftemangels insgesamt werde das entsprechend ausgebildete Personal nicht mehr zu finden sein.
„Die Integration von Zugewanderten ist nicht nur eine humanitäre Verpflichtung, sondern sollte auch im Eigeninteresse der Bundesregierung liegen. Kurzfristige Sparmaßnahmen werden langfristig zu höheren sozialen Folgekosten führen“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.