· Berlin · 071/2018

Kolumbien: DRK weitet Hilfe für Migranten aus Venezuela aus

Ein Migrant aus Venezuela

Das Deutsche Rote Kreuz weitet seine humanitäre Hilfe für Menschen aus Venezuela aus, die aufgrund von Hunger und Unter­ver­sor­gung täglich zu Tausenden ihr Land verlassen. „Jeden Tag überqueren bis zu 5000 Menschen die Grenze zu Kolumbien. Viele sind zu Fuß unterwegs und riskieren ihr Leben am Rande der Autobahnen“, sagt DRK-Experte Marc Souvignier, der sich aktuell ein Bild der Lage vor Ort in Kolumbien macht. In Venezuela fehlt es aufgrund der sozialen und wirt­schaft­li­chen Krise an Grund­nah­rungs­mit­teln, Medikamenten, Benzin – aber auch an den einfachsten Dingen des Lebens wie Zahnpasta, Toilet­ten­pa­pier oder Ersatzteilen. Eine unkon­trol­lierte Inflation macht die lokale Währung wertlos. „Es wird geschätzt, dass bereits 2,4 Millionen Venezolaner ihr Land verlassen haben, wovon mehr als eine Million nun in Kolumbien leben“, sagt Souvignier.

„Viele der Menschen sind nahezu mittellos. Getrieben von der reinen Not machen sie sich auf den Weg und erreichen Kolumbien oft entkräftet und hungrig“, sagt Souvignier. Das DRK verteilt in Zusammenarbeit mit dem Kolum­bi­a­ni­schen Roten Kreuz Trinkwasser, Nahrungsmittel und Hygieneartikel und unterstützt die medizinische Versorgung in mobilen Gesund­heits­sta­ti­onen“, sagt Souvignier. Mit den mobilen Gesund­heits­sta­ti­onen sind die medizinischen Teams des Kolum­bi­a­ni­schen Roten Kreuzes täglich entlang der besonders frequentierten Migra­ti­ons­routen und an den Grenz­über­gängen zu Venezuela unterwegs.

Hilfe leistet das DRK auch durch psychosozialen Beistand, Orientierung und Beratung zum Migran­ten­status. Durch freien Zugang zu Aufla­de­sta­ti­onen für Handys und Internet wird es den Venezolanern außerdem ermöglicht, Kontakt zu ihren Angehörigen aufzunehmen, um Vermiss­ten­fällen vorzubeugen. Monatlich nehmen circa 6000 Menschen diese Leistungen in Anspruch. „Ab Januar werden wir unsere humanitäre Hilfe für venezolanische Migranten auch auf Peru und Ecuador ausweiten. Dort werden wir ebenfalls Gesund­heits­ver­sor­gung anbieten sowie kommunikative Unterstützung leisten“, kündigt Souvignier an.

Die DRK-Pressestelle vermittelt gerne Interviews mit Marc Souvignier sowie auch mit dem DRK-Büroleiter in Kolumbien.

Das DRK bittet um Spenden für die notleidende Bevölkerung:

IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX

Stichwort: Soforthilfe

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