Zwei Jahre nach Beginn des Konflikts sind die Folgen für die sudanesische Zivilbevölkerung verheerend. Mehrere zehntausend Menschen wurden getötet oder verwundet, über 14 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht und 30 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die sudanesische Bevölkerung leidet an akuter Ernährungsunsicherheit und Hunger, das Gesundheitssystem funktioniert kaum noch. Die Folgen des Konflikts verstärken die Bedarfe der Menschen, die schon zuvor unter Extremwetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen sowie Epidemien, Armut und einer Wirtschaftskrise gelitten haben.
Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft, den Sudanesischen Roten Halbmond (SRCS) seit Ausbruch des Konflikts bei ihrer unermüdlichen und lebensrettenden Arbeit, die sie unter schwersten Bedingungen leistet. Die beiden Gesellschaften verbindet eine Jahrzehnte lange vertrauensvolle Zusammenarbeit.
„Alle Konfliktparteien im Sudan müssen das humanitäre Völkerrecht achten und den Schutz der Zivilbevölkerung sowie der Helfenden gewährleisten. Wir rufen dringend zu einem sofortigen Waffenstillstand auf, um weiteres Leid zu verhindern und den Zugang zu humanitärer Hilfe zu sichern," sagt Christian Reuter. Das DRK unterstützt den SRCS bei der Versorgung der Bevölkerung mit dem Überlebensnotwendigsten. Im Jahr 2024 wurden über 34.000 bedürftige Menschen allein durch Bargeldhilfen erreicht. Insgesamt lag die Summe an verteilten Bargeldhilfen bei über einer Million Euro. Dabei fördert das DRK den landesweiten Aufbau von Kapazitäten für den Bargeldtransfer, der unter den Bedingungen sehr komplex ist.
Das DRK ist besonders in den Bundesstaaten Nord-Darfur und Blue Nile aktiv, wo viele Binnenvertriebene beherbergt werden. Beide Bundesstaaten sind wiederholt und über lange Strecken von der Außenwelt abgeschnitten. Trotzdem gelingt es dem SRCS überlebenswichtige Wasser-, Hygiene-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. In El-Fashir, der aktuell unzugänglichen Hauptstadt der Region Nord-Darfur werden beispielsweise mit Solarkraft angetriebene Wasserstellen geschaffen und sanitäre Anlagen in medizinischen Einrichtungen rehabilitiert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung schwangerer Frauen und notleidender Mütter. Mit der Bereitstellung von Entbindungsausrüstung und Bargeld haben die Frauen die Möglichkeit eine medizinische Begleitung ihrer Geburt selbst zu organisieren, da keine stationäre Versorgung vorhanden ist. Auch wird eine mobile Gesundheitsstation betrieben, welche die medizinische Versorgungslage in der Region verbessert. Zusätzlich unterstützt das DRK beim Wiederaufbau der Logistikstrukturen, der Schwestergesellschaft SRCS die fast vollständig zerstört wurden.
„Durch internationale Zusammenarbeit und Unterstützung unserer Schwestergesellschaft, dem Sudanesischen Roten Halbmond, können wir dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert und eine Veränderung möglich wird. Unsere Solidarität und unser Engagement können einen echten Unterschied machen,“ so Christian Reuter.
Weitere Informationen unter: https://www.drk.de/hilfe-weltweit/wo-wir-helfen/afrika/sudan/
Das DRK bittet um Spenden für die Betroffenen:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Afrika