BERLIN
1859 schuf der Schweizer Henry Dunant, unter den Eindrücken der Schlacht von Solferino/Italien, das Rote Kreuz. Heute wird der 150. Jahrestag mit einem Festakt in Berlin begangen. In der Botschaft Italiens würdigen Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft die Arbeit der größten Hilfsorganisation der Welt, darunter Dr. Jakob Kellenberger, Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
Henry Dunant versorgte damals Kriegopfer nach dem Maß der Not – egal ob Freund oder Feind, Opfer oder Täter. Die Prinzipien von Menschlichkeit und Neutralität stehen heute noch für die Arbeit des Roten Kreuzes. „Krieg und Gewalt prägen auch 150 Jahre nach der Schlacht von Solferino die Realität. So beeindruckend und ermutigend die Erfolge der Rotkreuzbewegung auch sind, so dürfen wir gleichwohl nicht in unserem Bemühen nachlassen, die Ursachen von Krieg und Not zu bekämpfen“, mahnt Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages in seiner Festrede.
Anders als 1859 sind in heutigen Konflikten viel mehr Zivilisten als Soldaten vom humanitären Elend betroffen. Günter Nooke, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, stellt die Frage: "Was bedeuten Neutralität und Unparteilichkeit, wenn es das erklärte Ziel einer Konfliktpartei ist, die Zivilbevölkerung anzugreifen"?
Auch dieser Herausforderung muss sich das Rote Kreuz stellen. Doch ob im Irak, in Darfur, in Pakistan oder in Sri Lanka, für die Betroffenen ist die Rotkreuz-Hilfe oft der Lichtblick, die Hoffnung auf bessere Zeiten. DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters betont, dass diese Arbeit in Kriegs- wie in Friedenszeiten ohne das Engagement von Millionen Freiwilliger nicht leistbar wäre. Sie tragen die Botschaft Henry Dunants in alle Welt.
Der Festakt in Berlin wird vom DRK und den Botschaften der Schweiz und Italiens ausgerichtet. Der Sender Phoenix überträgt den Festakt ab 14 Uhr live.
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