Angesichts des Personalmangels in den Pflegeberufen und der weiter deutlich steigenden Zahl von Pflegebedürftigen fordern das Deutsche Rote Kreuz und der Verband der Schwesternschaften vom DRK eine Aufwertung der Pflegeberufe. Es muss für junge Menschen deutlich attraktiver werden, den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkranken- und Altenpflege zu ergreifen.
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von 2,2 Millionen auf 2,9 Millionen im Jahr 2020 und 4,5 Millionen im Jahr 2050 ansteigen. Um den gesamten Bedarf an Pflegekräften zu decken, müssen bis zu diesem Zeitpunkt circa 800.000 Pflegekräfte zusätzlich eingestellt werden.
Dazu erklären DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters und Generaloberin Sabine Schipplick, Präsidentin des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK e.V.: "Notwendig ist eine umfassende Reform der Pflegebildung, im Sinne einer generalistischen Ausbildung, damit wir über professionelle Pflegekräfte verfügen, die präventive, kurative, rehabilitative, palliative und sozialpflegerische Aufgaben qualifiziert und eigenverantwortlich übernehmen können - nicht nur im Rahmen der Delegation, sondern durch Definition erweiterter Aufgaben. Nur so können Aufgaben und Kompetenzen des Pflegeberufs klar definiert und eine patienten- und bewohnerorientierte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gesundheitsberufe ermöglicht werden."
Seiters und Schipplick weiter: "Pflegekräfte, die Deutschland verlassen, nennen als Motivation neben der Lohnfrage auch die höhere Anerkennung der eigenen Berufsgruppe im Ausland wie auch den Umstand, dass ihnen im Ausland ein größerer Verantwortungsbereich und mehr Entscheidungs- und Handlungsspielräume eingeräumt werden."
Ein gezieltes Anwerben von Pflegekräften aus Ländern, die selbst Mangel an Pflegepersonal haben, lehnt das Deutsche Rote Kreuz unter humanitären Gesichtspunkten ab.
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