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Erdbeben Türkei/Syrien: Humanitäre Hilfe weiterhin dringend benötigt

Erdbebenhilfe
© Oana Bara / DRK

Am 6. Februar ereignete sich in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien eines der stärksten je dort gemessenen Erdbeben. Die Beben und diverse Nachbeben haben auch ein halbes Jahr später noch dramatische Auswirkungen für die Menschen in der Region. „Auch sechs Monate nach der Katastrophe sind die humanitären Bedarfe in der gesamten Erdbebenregion sehr hoch. Eine langfristige Unterstützung der Betroffenen ist dringend notwendig”, sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Christian Reuter. „Durch die enge Abstimmung mit seinen Schwestergesellschaften vor Ort, konnte das Deutsche Rote Kreuz direkt Soforthilfe leisten und wird den Betroffenen weiterhin zur Seite stehen.“

Nach den Erdbeben wurden in beiden Ländern über 51.000 Tote gemeldet, Hunderttausende wurden verletzt. Über 280.000 Gebäude sind eingestürzt oder beschädigt. Insgesamt sind rund 17,9 Mio. Menschen betroffen, davon 1,7 Mio. in der Türkei lebende geflüchtete Syrerinnen und Syrer. In der Türkei leben laut Regierung 1,6 Mio. Menschen in Zelten. In Syrien trifft das Erdbeben auf eine erschöpfte Bevölkerung, die nach 12 Jahren des bewaffneten Konflikts unter einer der komplexesten humanitären Notlagen der Welt leidet. Bereits vor dem Erdbeben benötigten 15 Mio. Menschen humanitäre Hilfe. Die Auswirkungen des Erdbebens hat die Lage vor Ort noch verschlimmert. Eine rasche Erholung ist nicht in Sicht.

Helferinnen und Helfer des Türkischen Roten Halbmondes (TRH) und des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes (SARC) waren bereits unmittelbar nach dem ersten Beben in den jeweiligen Gebieten im Einsatz, um die betroffenen Menschen zu versorgen. Auch das DRK und die Partner der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung leisteten unverzüglich Soforthilfemaßnahmen.

Direkt nach dem Beben, konnte das DRK bereits 340 Tonnen Hilfsgüter für die humanitäre Arbeit in die Türkei liefern. Aktuell unterstützt das DRK insbesondere den TRH in der Essensversorgung von Betroffenen. Hierfür wurden bereits rund 4 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Gerade mentale und psychologische Betreuung ist ein akuter Bedarf, bei dessen Unterstützung das DRK und der TRH auf eine langjährige Zusammenarbeit und Expertise im Syrienkontext aufbauen können. Durch Bargeldverteilungen des DRK konnten 27.858 betroffene Haushalte bis Juli 2023 fast 4 Mio. Euro erhalten.

Auch SARC ist nach wie vor mit lokalen Teams und Freiwilligen in der von den Erdbeben betroffenen Region im Einsatz. Das DRK, das bereits seit 2012 in Syrien aktiv ist, unterstützt im Zuge der Erdbebenhilfe seine Schwestergesellschaft unter anderem mit Bargeldhilfen, fünf mobilen Gesundheitseinheiten, 20 Tonnen Medikamenten und medizinischem Material, 5.000 Matratzen, 9.000 Decken sowie 15.500 Hygienekits und Gesundheitsleistungen. Darüber hinaus fördert das DRK weitere humanitäre Aktivitäten insbesondere im Bereich Gesundheitsversorgung und humanitärer Logistik, die dringend benötigt werden.

„Besonders in Syrien ist die humanitäre Situation aufgrund der überlappenden Krisen besonders angespannt,“ sagt Reuter. „Wir tun alles, um den Betroffenen trotzdem zu helfen – langfristig und bedarfsgerecht.“

Das DRK bittet um Spenden für die Betroffenen:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien

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