DRK strikt gegen Kopplungsmodell von Bundesfreiwilligendienst und FSJ

28. Juli 2011, 38/11

BERLIN Das Deutsche Rote Kreuz ist äußerst besorgt über veränderte Rahmenbedingungen der Freiwilligendienste, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angekündigt wurden. Demzufolge soll es ein Kopplungsmodell zwischen der Bundesförderung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und dem neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) geben: Für je drei FSJ-Plätze, muss ein Träger zwei BFD-Plätze zur Verfügung stellen. So werden das Deutsche Rote Kreuz und andere Wohlfahrtsverbände gezwungen, BFD-Verträge abzuschließen, damit Freiwillige sich im FSJ engagieren können.  

 „Diese Regelung, die plötzlich und unerwartet angekündigt wurde, gefährdet das Engagement von tausenden Freiwilligen, die sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden haben. Diese Menschen geben ihre Zeit, ihr Herzblut und ihr Engagement für Mitmenschen in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder anderen sozialen Einrichtungen. Sollten sie wegfallen, wird die Qualität des Sozialstaats leiden“, so DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.

Der neue Bundesfreiwilligendienst wird von der Bevölkerung zurückhaltend angenommen. Beim Deutschen Roten Kreuz gibt es bundesweit weniger als 500 BFD-Interessenten, im Vergleich zu über 7.000 bereits besetzten Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr 2011/2012.

Das Deutsche Rote Kreuz appelliert dringend an das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, FSJ und BFD unabhängig voneinander zu fördern.

„Als Wohlfahrtsverband waren wir immer offen für den neuen Bundesfreiwilligendienst. Und wir werden es auch weiterhin sein, wenn er für die Menschen in Deutschland attraktiv ist. Aber die Bedingungen müssen fair sein und das Ziel muss bleiben: Das freiwillige Engagement zu fördern. Administrative Zwangsregelungen sind abschreckend, nicht fördernd.“

Das DRK ist in Deutschland größter Anbieter von Freiwilligendiensten. Jährlich bietet es 10.000 FSJ-Plätze sowie 300 Freiwilligenplätze im Ausland an. Bis 2010 gab es jährlich rund 9.000 DRK-Zivildienstleistende. Weniger als 500 Menschen haben sich im DRK für den neuen BFD angemeldet.

Pressestelle

Stephanie Krone
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Fredrik Barkenhammar
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