Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Dr. Rudolf Seiters, hat den am 1. Juli 2011 eingeführten Bundesfreiwilligendienst (BFD) vor Bundestagsabgeordneten als „absolutes Erfolgsmodell“ gelobt. „Die Nachfrage von jungen und älteren Interessierten, die gerne einen Bundesfreiwilligendienst beim Roten Kreuz absolvieren wollen, übersteigt unser Angebot bei weitem. Auf einen freien Platz bewerben sich beim DRK zwei bis drei Freiwillige“, sagte Seiters am 1. Juni beim traditionellen DRK-Abgeordnetenfrühstück im Bundestag.
Zur Motivation der Bewerber erklärte der DRK-Präsident: „Viele junge Menschen suchen insbesondere nach der Schulzeit eine sinnvolle Orientierungsphase für das bevorstehende Berufsleben. Oder aber sie suchen nach einer Möglichkeit, wie sie die Wartezeit bis zur Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums sinnvoll überbrücken können.“ Die Älteren könnten zudem ihre Berufs- und Lebenserfahrung weitergeben oder sich in Zeiten des beruflichen Umbruchs neu orientieren.
Kritisch äußerte sich Seiters zu derzeitigen Überlegungen im Haushaltsausschuss des Bundestages. Dabei geht es um die sogenannten Kostenerstattungen für Dienstleistungen zwischen den Trägern des BFD wie den DRK-Landesverbänden und den sozialen Einrichtungen vor Ort, in denen die Freiwilligen eingesetzt werden. Die Träger organisieren den BFD gemeinsam mit diesen Einsatzstellen und übernehmen dabei zentrale Aufgaben der Qualitätssicherung und der pädagogischen Begleitung. Diese notwendige Kostenerstattung für die Träger sei gefährdet, sagte Seiters. Er warnte davor, die bisher bewährte Organisationsform des BFD auszuhebeln.
Das DRK ist bei den Freiwilligen Sozialen Diensten mit insgesamt rund 11.700 Stellen bundesweit der größte Anbieter. 2.800 Plätze werden allein im Bundesfreiwilligendienst angeboten, zusätzlich 490 Stellen im BFD-Sonderprogramm für Flüchtlinge. Hinzu kommen etwa 440 Einsatzplätze in den Internationalen Freiwilligendiensten im Ausland.
An dem DRK-Abgeordnetenfrühstück nahmen zahlreiche Parlamentarier aller Fraktionen teil, darunter auch Bundesinnenminister Thomas de Maiziere.