Extreme Wetterlagen, flächendeckende Stromausfälle oder Unfälle – Katastrophen werden in Deutschland von Behörden, Feuerwehren und Hilfsorganisationen gemeinsam bewältigt, um die Schäden für Menschen und Einrichtungen zu minimieren. Bei Großschadenslagen greifen diese Organisationen auf freiwillige Helfer zurück. Die Leistungsfähigkeit des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes droht in Zukunft abzunehmen, wenn es nicht gelingt, mehr Menschen für ehrenamtliche Aufgaben in den Hilfsorganisationen zu gewinnen.
„Zwar sind immer mehr Bürger bereit, sich freiwillig für die Gesellschaft zu engagieren, jedoch zunehmend kurzfristig und außerhalb der etablierten Organisationen wie Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz“, resümiert Tina Weber vom DRK, Leiterin des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Professionelle Integration von freiwilligen Helfern in Krisenmanagement und Katastrophenschutz“ (INKA). Weber weiter „INKA bringt Vertreter aus den Bereichen Bevölkerungsschutz, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um bestehende Strukturen des Engagements zu analysieren und innovative Konzepte praktisch zu erproben.“
Das Projekt untersucht auch die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf. „Die Freiwilligen, die sich in den Hilfsorganisationen engagieren, verfügen über umfangreiche Kompetenzen und Erfahrungen, die sie im Berufsleben weiterbringen können. Umgekehrt profitieren die Hilfsorganisationen vom Fachwissen, das in den Unternehmen vermittelt wird: Eine Win-Win-Situation für den Katastrophenschutz und die Wirtschaft“, ist Weber überzeugt. Deshalb wurde für INKA ein Unternehmenszirkel aus verschiedenen Firmen gegründet, um mit ihnen angepasste Lösungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu entwickeln.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Verbundprojekt INKA im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Neben dem Deutschen Roten Kreuz sind das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart, das Institut für Psychologie der Universität Greifswald, die Berliner Feuerwehr und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation beteiligt. Darüber hinaus arbeitet das Konsortium eng mit anderen großen Hilfsorganisationen (Arbeiter-Samariter-Bund e.V., Malteser Hilfsdienst e.V., Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V., Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) und dem Verband der Feuerwehren in NRW e.V. zusammen, um weitere Erfahrungen aus der Praxis einzubinden.
Weitere Informationen unter <link http: www.inka-forschung.de external-link-new-window>www.inka-forschung.de.