Burundi: Albinos leben in Angst und Elend

Foto: Eine junge Albinomutter mit ihrem Kind im Arm
Jagdziel und Opfer der Sonne: Der achtjährige Ephreim entkam nur knapp einem Menschenjäger. Der Sonne kann seine empfindliche Haut ohne Schutz nur schwer entkommen. Im Gesicht hat Ephreim gefährlichen Sonnenbrand.

Wer in Burundi zur Minderheit der Albinos gehört, muss jeden Tag um sein Leben fürchten. Trophäenjäger sind hinter den hellhäutigen Menschen her, ihre Körperteile werden für okkulte Rituale benutzt. Das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen haben eine spontane Hilfsaktion gestartet.

Menschenjagd

Napoleon Ahishakiye ist ein gesunder Junge. Er ist das erste Albino-Kind, das in Burundi in einem der Flüchtlingslager zur Welt kam, von denen es in der Provinz Ruyigi im Osten entlang der Grenze zu Tansania so viele gibt. Vor einem Jahr hatten hier die rituellen Morde begonnen. Zwölf Menschen mit Albinismus waren Opfer bewaffneter Jäger geworden. Für sie sind Albinos ein lukratives Geschäft, ihre Körperteile lassen sich für einen guten Preis verkaufen, denn sie sind bei wohlhabenden Auftraggebern begehrt für okkulte Rituale. Aus ihnen werden Tränke gebraut, die dem, der sie einnimmt, Glück und Reichtum versprechen sollen. Die Behörden in Ruyigi haben einen Teil der hellhäutigen Minderheit an sichere Orte umgesiedelt. Der kleine Napoleon und seine 18-jährige Mutter Emelyne Banteyineza leben weiterhin in einem Auffanglager, zusammen mit den anderen Flüchtlingen und mindestens 20 weiteren Albinos.

Feindliche Umwelt

Nicht nur die Menschenjäger bedrohen die Existenz der Albinos in Burundi, ihre Umwelt scheint schon feindlich genug. Die Zustände in den Lagern sind alarmierend. Auf Schaumstoffblöcken schlafen die Kinder auf dem nackten Betonboden, sie sind schmutzig und hungrig. Albinokindern fehlt es dazu vor allem an geeigneter Kleidung. Ihre helle Haut braucht dringend Schutz vor der starken Sonne. Viele der Albinokinder haben Melanome und schlimm verbrannte Hautstellen. Wie der achtjährige Ephreim. Sein helles Gesicht ist mit dunklen Flecken übersät. Ihm fehlt eine Kopfbedeckung mit einer breiten Krempe, ein kleines Utensil, das seine Gesundheit sichern könnte. Drei Kilometer geht er täglich bis zur Schule, ein doppelt gefährlicher Weg: Letztes Jahr griff ihn ein Albinojäger auf offener Straße an, er wollte seinen Anschlag wie einen Verkehrsunfall aussehen lassen. Ein Freund hatte Ephreim in letzter Sekunde zur Seite ziehen können. Der Menschenjäger entkam am Tatort nur durch Polizeischutz der Lynchjustiz aufgebrachter Nachbarn.

Schutz und Integration

Wie viele Albinos insgesamt in Burundi leben, ist unbekannt. Wer ständig in Angst lebt, macht sich möglichst unsichtbar. Es wird geschätzt, dass ca. 1000 Menschen mit Albinimus in dem kleinen afrikanischen Staat leben. Ihnen einen sicheren Platz in der Gesellschaft zu verschaffen, dafür setzt sich das Rote Kreuz mit seinen Hilfsmaßnahmen ein. „Wir bemühen uns jetzt um Aufklärung, um das Problem des Albinismus zu verstehen, und um Menschen mit Albinismus zu schützen und besser zu integrieren“, sagt Jean-Pierre Sinzumunsi, der die Arbeit des Burundischen Roten Kreuzes in Ruyigi leitet.

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Online-Spende: <link internal-link>www.DRK.de/onlinespende Quelle: BBC/ Alexis Manirakiza, Ruyigi, Burundi, IFRC; Fotos: IFRC
Foto: Eine junge Albinomutter mit ihrem Kind im Arm
Jagdziel und Opfer der Sonne: Der achtjährige Ephreim entkam nur knapp einem Menschenjäger. Der Sonne kann seine empfindliche Haut ohne Schutz nur schwer entkommen. Im Gesicht hat Ephreim gefährlichen Sonnenbrand.
Foto: Ein Albinojunge mit einer blauen Schirmmütze, in seinem blassen Gesicht hat er viele dunkle Flecken
Die 18-jährige Emelyne mit ihrem kleinen Sohn Napoleon, dem ersten Albinokind, das in Burundi in einem Auffanglager zur Welt kam.
Foto: Ein Albinojunge mit einem bunt bemalten Topf in den Händen.
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