Bangladesch: Rotes Kreuz hilft mit mobilem Krankenhaus und mobilen Gesundheitsteams den Geflüchteten aus Rakhine

Zwei medizinische Helferinnen des Finnischen Roten Kreuzes untersuchen einen Jungen aus Rakhine im mobilen Krankenhaus

Annähernd 600.000 Flüchtlinge aus Rakhine, Myanmar haben seit August vor zunehmender Gewalt Zuflucht in Bangladesch gesucht. Viele weitere Zehntausend sollen folgen. Neben Nahrung, sauberem Wasser und einer schützenden Unterkunft, benötigen die Menschen auch medizinische Versorgung. Das Rote Kreuz hat deshalb ein mobiles Krankenhaus in die Flüchtlingsregion um Cox’s Bazar geschickt. Zusätzlich helfen mobile Gesundheitsteams, an denen sich auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) beteiligt, bei der Versorgung der Menschen.

Zur besseren medizinischen Versorgung der zahlreichen Flüchtlinge aus dem myanmarischen Teilstaat Rakhine hat das Rote Kreuz ein mobiles Krankenhaus nach Bangladesch in die Region Cox’s Bazar geschickt. Das Krankenhaus ist mit 60 Betten ausgestattet und wird von einem dazugehörigen internationalen Ärzte- und Helferteam betrieben, welches ebenfalls entsendet worden ist. Dank einer flexiblen Gestaltung, kann es individuell an die Anforderungen und Herausforderungen im Katastrophengebiet angepasst werden.

Da viele der geflohenen Menschen aus Rakhine verletzt oder Kinder sind, wurde das Krankenhaus deshalb für den Einsatz in Bangladesch mit einer Kinderstation und einer chirurgischen Abteilung ausgestattet. Zusätzlich verfügt es auch über eine eigene Wasser- und Stromversorgung. Mit der Entsendung wird sowohl eine medizinische Grundversorgung für rund 250.000 Menschen aus Rakhine sichergestellt als auch dabei geholfen, Ausbrüche von Infektionskrankheiten einzudämmen und diese gegebenenfalls zu behandeln.

Damit die ohnehin angespannte Situation in Cox’s Bazar sich nicht verschärft und eine weitere humanitäre Katastrophe droht, beteiligt sich das DRK an der Hilfe mit der Bereitstellung von mobilen Gesundheitsteams. Vor allem Frauen und Kinder haben einen nur sehr eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung und sind daher auf die mobilen Helfer des DRK angewiesen. Weiter hilft das DRK seinem Partner, dem Bangladeschischen Roten Halbmond auch bei der Koordination und der Verteilung von Hilfsgütern wie Materialen für den Bau von Notunterkünften.

Seit dem Beginn der großen Fluchtbewegung Ende August 2017 haben innerhalb kürzester Zeit annähernd 600.000 Menschen aus Rakhine im benachbarten Bangladesch Zuflucht gesucht. Mehrere Zehntausend Menschen befinden sich noch weiterhin vor den zunehmenden Gewalthandlungen auf der Flucht. Es fehlt ihnen an allem und sie benötigen dringend Hilfe. Neben einer medizinischen Grundversorgung  benötigen sie vor allem Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser, ein Dach über dem Kopf und ausreichend sanitäre Anlagen. Besonders die immer wieder einsetzenden Regenfälle des noch anhaltenden Monsuns erschweren es den Helfern den Flüchtlingen einen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten. Mit Sorge schauen die Helfer auf die nahende Zyklon-Saison Ende des Jahres in Südasien, von der auch Bangladesch immer wieder betroffen ist. Entsprechend stabil müssen die Unterkünfte der geflohenen Menschen errichtet werden, doch bisher stehen nur Bambus und Plastikplanen zur Verfügung. Mangelnde Hygiene ist ein zusätzliches Problem, das dazu beiträgt, dass der Ausbruch von Krankheiten wie Durchfall und sogar Cholera droht.

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