AIDS in Lesotho: Rotes Kreuz will Teufelskreis durchbrechen

Presseinformation 07/08

Nur durch eine weitgehende Veränderung der Einstellung zu AIDS und HIV im südlichen Afrika wird es möglich sein, diese schleichende Katastrophe einzudämmen. So beurteilen DRK-Präsident Rudolf Seiters und Rotkreuz-Botschafterin Maybrit IIlner die Situation, nachdem sie Lesotho besucht haben. Das Land gehört zu denen, die weltweit am schwersten unter dem HI-Virus leiden. AIDS folgt dort der Spur von Gold und Diamanten.

Im Süden des afrikanischen Kontinents leben zwölf Millionen Menschen mit HIV. 860.000 davon sind Kinder. In Lesotho ist jeder Dritte mit dem Virus infiziert. Die junge Generation zwischen 20 und 45 Jahren ist am stärksten betroffen. Die Menschen, die eigentlich das Land aufbauen könnten, sterben. "In Lesotho wächst eine ganze Generation Kinder ohne ihre Eltern auf", so DRK-Präsident Rudolf Seiters. Wie diese Kinder und Jugendlichen ihr Schicksal meistern, verdiene größte Bewunderung. "Der Teufelskreis von Ansteckung und Verbreitung muss endlich durchbrochen werden", sagt Maybrit Illner. In Gebieten mit vielen Wanderarbeitern ist die Infektionsrate besonders hoch. Da es in Lesotho keine Verdienstmöglichkeiten gibt, reisen die Männer nach Südafrika, um in den Gold- und Diamantenminen zu arbeiten. Weit ab von ihren Familien ist ungeschützter Sex dort weit verbreitet. Fast 100.000 Kinder in Lesotho haben bereits einen oder beide Elternteile verloren - eine Zahl die sich voraussichtlich bis 2010 verdoppeln wird. Um dieser düsteren Realität entgegenzuwirken, arbeiten Freiwillige des Roten Kreuzes zum einen in der Pflege der Erkrankten, aber vor allem in den Bereichen Aufklärung und Prävention. "Wenn die Jugendlichen von heute eines Tages groß werden und in den Minen arbeiten müssen, sollen sie nicht in die gleiche Falle laufen. Sie sollen nicht mit AIDS im Gepäck nach Hause kommen", sagt Maybrit Illner. Mangel an Aufklärung und Diskriminierung von Menschen mit HIV / AIDS führen dazu, dass die Risiken nicht angesprochen werden. Über Theaterstücke, Aufklärungskampagnen und Informationen in Schulen informiert das Rote Kreuz über AIDS und darüber wie man sich schützen kann. Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden für die Hilfe in Lesotho. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Pressesprecherin Svenja Koch, Tel.: 030 85 404 158 oder 0162 200 20 29, kochs@drk.de © Deutsches Rotes Kreuz, Generalsekretariat
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