25 Prozent weniger "Zivis" im Deutschen Roten Kreuz - Planungsunsicherheit schreckt junge Männer ab

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Der Zivildienst verliert derzeit deutlich an Attraktivität. Durchschnittlich 25 Prozent weniger Einstellungen verzeichnen die DRK-Landesverbände von Januar bis April 2010 im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt eine interne Umfrage des DRK-Bundesverbandes. Den Rückgang führen die Zivildienstexperten auf die Verunsicherung über die Zukunft des Ersatzdienstes zurück.

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters kommentiert: "Unter den Zivildienstanwärtern herrschen Frustration und Ratlosigkeit. Das ist kein Wunder, denn ihnen fehlt die Planungssicherheit für die nächsten Monate ihres Lebens. Von der Koalitionsrunde am Montag fordern wir daher dringend die Klärung der Rahmenbedingungen. Dazu gehört eine freiwillige Verlängerungsoption und die Verschiebung des Umsetzungstermins auf Ende des Jahres."

Seit Herbst 2009 steht fest, dass die Bundesregierung den Wehrdienst von neun auf sechs Monate verkürzen will. Aus Gründen der Wehrgerechtigkeit würde dadurch der Zivildienst ebenfalls verkürzt. Seit März 2010 ist im Gespräch, dass die Umsetzung schon zum 1. August 2010 erfolgen soll und dass eine Verlängerungsoption angestrebt wird. Bis heute sind die gesetzlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Zukunft des Zivildienstes jedoch ungeklärt.

Nach Auffassung des DRK sollten Zivildienstleistende die Möglichkeit haben, ihren Einsatz freiwillig auf bis zu ein Jahr zu verlängern. Da die Zivildienstleistenden in der Regel zu wichtigen Bezugspersonen für die betreuten Menschen werden, würde ein nur sechs Monate dauernder Einsatz die menschliche Qualität des Lerndienstes erheblich beeinträchtigen.

Im Deutschen Roten Kreuz leisten jährlich rund 8.000 junge Männer Zivildienst. Sie sind schwerpunktmäßig in der Alten- und Behindertenhilfe sowie im Rettungsdienst tätig.

 
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