Zum Weltrotkreuztag am 8. Mai 2021 ist eine Publikation mit eindrucksvollen Interviews von rund siebzig Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern erschienen.
Siebzig Zeitzeugen aus allen Bereichen des DRK berichten von ihrer Leidenschaft fürs Helfen. Aus erster Hand schildern sie bewegende und bestürzende Schicksale, ernste und heitere Erlebnisse. Immer aber bleiben sie der Menschlichkeit verpflichtet. Ein packendes Lesebuch zur Rotkreuzgeschichte.
Herausgegeben von Stefan Schomann, Hans-Christian Bresgott und Petra Liebner
392 Seiten und zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-3-00-068713-6
19,80 Euro
Das Buch ist bei der DRK-Service GmbH auf www.rotkreuzshop.de erhältlich. Bestellungen sind auch direkt (oder über den Buchhandel) bei Alice Hubert möglich unter verlag@drkservice.de
Auch als eBook: Download im Google Play Store.
Demnächst auch im iTunes Store.
Lernen Sie im Buch beindruckende Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter wie diese kennen:
Von 1986 bis 2007 leitete Klaus Mittermaier, Jahrgang 1942, den DRK-Suchdienst in München. Über Jahrzehnte hinweg brachte diese einzigartige Institution Licht in das Schicksal von Millionen Soldaten und Zivilpersonen, die im Zweiten Weltkrieg verschollen waren. „Gegen Ende meiner Zeit“ berichtet Mittermaier, „erreichten uns immer noch zwanzigtausend Anfragen pro Jahr. Das Elend der Betroffenen kann man sich gar nicht ausmalen. Die Ungewissheit um den Verbleib eines verschollenen Angehörigen ist genauso schlimm wie eine schwere Verletzung oder Krankheit.“ Waren Kinder verloren gegangen, dann war das Leid besonders groß. Sein Fazit lautet: „Ich bin froh, dass ich diese Arbeit machen durfte. Es ist nicht jedermann vergönnt, an solchen Schnittpunkten des humanitären Geschehens mitwirken zu können.“
Noch unter einfachsten Verhältnissen gründete Lotte Müller, geboren 1935, Anfang der fünfziger Jahre in Staffort bei Karlsruhe eine Bereitschaft und einen DRK-Ortsverein. „Ich hab die alle motiviert.“ Motivation war während ihrer langen Laufbahn im Roten Kreuz immer eine ihrer Stärken, bei zahllosen Auslandseinsätzen ebenso wie als Bundesbereitschaftsleiterin. Als man sie dann mit über siebzig fragte, ob sie noch einmal den Vorsitz im Ortsverein übernehmen würde, sagte sie selbstverständlich zu. „Das Rote Kreuz war für mich stets ein Sinnbild für gesellschaftlichen Zusammenhalt“, bekennt sie. „Und es hat das Ehrenamt immer hochgehalten.“
Wolfgang Schökel, Jahrgang 1937, hat von Beginn an die Entwicklung der Bergrettung in der DDR miterlebt und war auch über die Wendezeit hinweg in leitender Funktion tätig. Anfangs bestritten sie ihre Einsätze im heimischen Harz noch mit Fackeln, Meldeketten und eher rustikaler Ausrüstung. Die Nähe zur Grenze schränkte sie zusätzlich ein. Dennoch sagt Schökel: „Der humanitäre Gedanke des Roten Kreuzes war für uns immer der Grundsatz.“ So führte er den Bergunfalldienst durch die turbulente Wendezeit und sicherte mit seinen Leuten auch die Grenzöffnung auf dem Brocken mit ab. „Es erfüllt mich mit Stolz, meinen Dienst im Roten Kreuz verrichtet zu haben. Ich bin darin aufgegangen.“