Nurjahan Afrosa Sumi lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Godar Bill, Teknaf Upazila, im Bezirk Cox's Bazar unweit des Flüchtlingscamps Kutupalong, in dem viele Geflüchtete aus Myanmar Zuflucht gefunden haben. Von ihren drei Kindern gehen zwei zur Schule, eines hat eine Behinderung.
Der Lohn ihres Mannes reicht nicht aus, um die Familie zu ernähren. Nurjahan konnte lange nicht zum Einkommen beitragen, weil sie zuhause bleiben musste, um ihr benachteiligtes Kind zu betreuen. So war die Familie kaum in der Lage, die Kosten für Kleidung, Schule und Lebensmittel zu decken. Dass ihr Kind regelmäßig Medikamente braucht, erhöhte den finanziellen Druck zusätzlich.
Ein Mitglied des Dorfentwicklungskomitees berichtete Nurjahan eines Tages von einem Projekt des Bangladeschischen Roten Halbmonds (BDRCS) und des Deutschen Roten Kreuzes zur Unterstützung des Lebensunterhalts. Nurjahan nahm an einer Nähschulung teil und erhielt nach ihrem erfolgreichen Abschluss eine Nähmaschine und eine Grundausstattung mit notwendigen Materialien. Sie begann, zu Hause Kleidung für Frauen zu nähen und in ihrer Umgebung zu verkaufen.
Ich möchte eine Unternehmerin sein und eine eigene Schneiderei in meinem Haus eröffnen.
Inzwischen erwirtschaftet Nurjahan durch das Projekt ein regelmäßiges Einkommen und kann sich dennoch um ihre Kinder kümmern. Mit den Einnahmen kaufte sie eine weitere Nähmaschine sowie Nutztiere – drei Enten, ein Huhn und zehn Tauben. Gleichzeitig spart sie monatlich etwas Geld für künftige Notfälle.
Schritt für Schritt hat die Familie so ihre Not überwunden. Und nach einem Jahr fühlt sich Nurjahan gestärkt: Sie kann den Grundbedürfnissen ihrer Kinder gerecht werden, eigene Entscheidungen treffen und fühlt sich als wertvolles Mitglied der Familie.
Ohne die Unterstützung durch den Roten Halbmond und das DRK hätten wir die Bedürfnisse unserer Familie nicht eigenständig decken können.
Fotos: DRK