Nach jahrelangen bewaffneten Auseinandersetzungen ist die humanitäre Notlage im Nord-Irak immer noch groß, die politische und wirtschaftliche Situation instabil. Zwar sind viele der vertriebenen Menschen zurückgekehrt, stehen aber vor den Trümmern ihrer Existenz. Das DRK unterstützt Menschen in besonders betroffenen Regionen beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen.
Infolge des bewaffneten Konflikts im Irak, der von 2014 bis 2018 andauerte, wurden 6 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Noch immer gibt es 1,2 Millionen Binnenvertriebene. Mehr als 2,5 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe.
In der besonders betroffenen Region Ninewa, im Nordwesten des Irak, besteht bis heute keine ausreichende Grundversorgung und öffentliche Infrastruktur für die zurückkehrende Bevölkerung. Die Arbeitslosenquote ist nach dem Beginn der COVID-19 Pandemie gestiegen und liegt nun bei 37 Prozent. Landesweit weist der Irak bei einer Bevölkerung von 40,2 Millionen Menschen einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 22,7 Prozent auf, 10 Prozent höher als vor der Pandemie. Insbesondere Geflüchtete, Rückkehrende, Frauen und ehemals Selbstständige sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Menschen ein nur unbeständiges Einkommen erhalten, da sie als Tagelöhner in zeitlich begrenzten Jobs arbeiten.
Das DRK unterstützt den Irakischen Roten Halbmond mit einem Projekt zum Wiederaufbau und zur langfristigen Stärkung der Bevölkerung in Ninewa. Die Hilfe wird 36.000 Menschen in besonders vulnerablen Haushalten zugute kommen:
Region
Irak, Gouvernorat Nord-Ninewa, Distrikte Telafar und Sinjar
Volumen
2,9 Mio. EUR
Partner
Irakischer Roter Halbmond
Finanzierung
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
"Ursprünglich sollte ich die Notaufnahme im Rohzawa-Hospital in Erbil neu strukturieren. Aber es gab zu viele Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen und Infektionen – in dieser hohen Konzentration habe ich das vorher nicht erlebt. "