Das kommerzielle Zentrum Myanmars, Yangon, liegt geografisch am Zusammenfluß des Yangon und Bago -Rivers, was die Gefahr von jährlichen Hochwassern und Überschwemmungen mit sich bringt, die sich durch den Klimawandel noch verschärfen. In die Metropole zieht es immer mehr Menschen, die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder aufgrund gewaltsamer Konflikte ihre Heimatorte verlassen mussten. In informellen Siedlungen ohne ausreichende Sanitäranlagen sind sie besonders anfällig für die Auswirkungen von Extremwetter oder mangelnder Hygiene.
Yangons Entwicklung zu einer Megacity wird in den nächsten Jahrzehnten anhalten. Doch Stadtplanung und Ausbau der Infrastruktur halten dem Tempo nicht stand. Im Fall von Überschwemmungen oder Großbränden sind die Menschen unzureichend vorbereitet. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen, einfach gebaute Häuser und unsichere Stromleitungen bergen die Gefahr von Bänden, die sich in den engen Straßen schnell ausbreiten können. Es fehlt an Erfahrung, Vorbereitung und praktischer Ausrüstung, die im Fall einer Katastrophe die Evakuierung und Versorgung der Betroffenen gewährleisten.
Mit den Bewohnern der betroffenen Gemeinden entwickelte Risikoermittlungen und Evakuierungspläne schärfen das Bewusstsein für drohende Gefahren. Durch die Ausrüstung und Schulung der Rotkreuz-Mitarbeitenden werden die nötigen Strukturen geschaffen, um die Bevölkerung besser im Fall von Katastrophen zu schützen. Die örtlichen Katastropheneinsatz-Teams sowohl des Roten Kreuzes als auch der Kommunen können hierdurch besser auf Extremwetterereignisse und andere Krisensituationen reagieren. Auch wird das nötige Material wie Zeltplanen, Erste-Hilfe-Kits oder Werkzeuge in eigens dafür eingerichteten Lagerhäusern bereitgehalten.
Rund 200 Lehrende und 25.000 Schüler in zwanzig Schulen werden gegenüber den Risiken durch Katastrophen sensibilisiert und erhalten Kurse in Erster Hilfe und Katastrophenschutz-Maßnahmen. Es finden zielgruppengerechte Erste-Hilfe- und Katastrophenschutz-Übungen statt, so dass sie im Ernstfall gezielt handeln können. Eigens entwickeltes Informationsmaterial und die nötige Grundausstattung wie z.B. Erste-Hilfe-Kits, Megafone und persönliche Schutzausrüstung werden ebenfalls bereitgestellt.
Als älteste humanitäre Organisation in Myanmar das Rote Kreuz Myanmar (MRCS) landesweit 44.000 Freiwillige. Im Oktober 2018 unterzeichnete das DRK gemeinsam mit anderen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften einen Rahmenvertrag mit dem MRCS. Der Vertrag ebnete den Weg für die Eröffnung eines DRK-Länderbüros in Yangon, welches seither unsere bilaterale Zusammenarbeit und vor allem die gemeinsam konzipierten Projekte unterstützt.
Hauptthemen der Kooperation sind die Flüchtlingsarbeit sowie das Katastrophenrisiko-Management in urbanen und ländlichen Kontexten im Raum Yangon sowie in den Teilstaaten Rakhine und Kachin.
Land
Myanmar
Region
Yangon
Projektvolumen
Phase I: 783.000 €
Phase II: 525.000 €
Laufzeit
Phase I: 2019 bis 2021
Phase II: 2021 bis 2022
Finanzierung
Auswärtiges Amt, DRK/Spenden
Partner
Myanmarisches Rotes Kreuz