Mädchen zeigen Erste-Hilfe-Materialien
Bangladesch und Myanmar

Stärkung der Katastrophenvorsorge

Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben: Das DRK unterstützt die Verbesserung des Katastrophenschutzes auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.

Sowohl die Menschen in Bangladesch als auch im benachbarten Myanmar haben mit vielfältigen Herausforderungen zu kämpfen. Viele leiden unter Armut, während beide Länder extrem anfällig für Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen und Erdbeben sind. Damit die Menschen effektivere Hilfe erhalten, stärken wir die Strukturen der Katastrophenvorsorge und die Hilfskapazität unserer Schwesterorganisationen Bangladeschischer Roter Halbmond (BDRCS) und Myanmarisches Rotes Kreuz (MRCS).

Katastrophenschutz: Vorsorge in Bangladesch & Myanmar

Mann im Gegenlicht mit Megaphon
Zu guter Vorsorge gehören wirkungsvolle Frühwarnsysteme. Hier warnt ein Helfer in Bangladesch die Bevölkerung vor einem drohenden Zyklon.

Als Partner im staatlichen Katastrophenrisikomanagement von Bangladesch und Myanmar arbeiten unsere Schwestergesellschaften sowohl mit zuständigen Behörden als auch direkt mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen zusammen.

Das DRK fördert diese Arbeit in verschiedenen Regionen Bangladeschs und im Großraum Yangon in Myanmar.

Effektivere Prozesse und Strukturen sollen helfen, die Anfälligkeit der Bevölkerung gegenüber Naturkatstrophen zu verringern und die Selbsthilfekapazitäten der Menschen zu fördern. In beiden Ländern Asiens helfen wir auf mehreren Ebenen, doch es gibt jeweils den regionalen Bedingungen entsprechende Schwerpunkte: 

Bangladesch: Hilfe lokal, regional und national

Auf lokaler Ebene fördern wir die Selbsthilfekapazitäten und damit die Resilienz der Menschen in den Gemeinden. Auf Ebene der Zweigstellen stärken wir die Strukturen und Kapazitäten im Bereich des Katastrophenrisikomanagements, während wir auf nationaler Ebene anstreben, die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Katastrophenrisikomanagements zu verbessern und relevante Akteure verstärkt zu vernetzen.

Das Nationale Katastropheneinsatzteam (NDRT) des Bangladeschischen Roten Halbmondes

Frau hält Poster zu Wasseraufbereitung hoch
Rothalbmond-Helferin im Einsatz, um die Bevölkerung über Wasseraufbereitung und Hygiene zu informieren.

Die gut ausgebildeten Helfer, in der Mehrzahl Ehrenamtliche, werden kurzfristig zur professionellen Bewältigung von Notfällen eingesetzt. Sie unterstützen zum Beispiel die Arbeit in den Flüchtlingscamps und in Gastgemeinden in Cox's Bazar und werden vor, während und nach Naturkatastrophen eingesetzt. So etwa im Sommer 2020 beim Zyklon Amphan, der viele Küstenbezirke verwüstete, und auch bei den Überschwemmungen im Jamuna-Flussbecken.

Seit März 2020 engagierten sich die Mitglieder der Teams auch bei Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19. Im Mai 2022 waren die Teams bei besonders schweren Überschwemmungen im Nordosten sowie im Großraum Sylhet einschließlich Sunamganj im Einsatz; im Oktober 2022 infolge des Zyklons Sitrang im Süden des Landes. In Myanmar unterstützte das Einsatzteam im Rakhine-Staat und im Chin-Staat, nachdem die Auswirkungen von Zyklon Mocha 2023 über fünf Millionen Menschen betroffen hatten. 

Jungen legen sich Dreieckstücher an.
Kinder lernen Erste Hilfe und tragen ihr Wissen in ihre Familien.

Myanmar: Verankerung im nationalen Hilfeleistungssystem

Ziel des Projekts in Myanmar ist es, unsere Partnerorganisation institutionell im nationalen Hilfeleistungssystem zu stärken, das gerade neu entsteht. Das geschieht sowohl auf nationaler als auch auf der Ebene der Gemeinden. Gleichzeitig wollen wir die Fähigkeiten der Bevölkerung, sich bei Naturkatastrophen selbst zu helfen, fördern. Hierbei liegen die Schwerpunkte in der Ersten Hilfe sowie in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern als künftige Wissensträger und potenzielle Ersthelfer im südlichen Asien.

Maßnahmen des Katastrophenrisikomanagements

Das Projekt in den beiden Ländern Bangladesch und Myanmar zur Verringerung des Katastrophenrisikos umfasst verschiedene Maßnahmen:

  • Bildungs- und Beratungsmaßnahmen
  • Start-, Ausstattungs- und Materialhilfen
  • Personal- und Infrastruktur
  • Vorbereitung, Begleitung, Auswertung und Nachbetreuung von Projekten

Katastrophenvorsorge durch Bildungs- und Beratungsmaßnahmen

Unabdingbare Grundlage effizienter und wirksamer Hilfe zur Verbesserung des Katastrophenmanagements ist das richtige Know-How. Deshalb nehmen Schulungen zur Wissenserweiterung sowie zum Ausbau von praktischen Fähigkeiten einen wesentlichen Teil unseres Projekts in Asien ein. In Bangladesch und Myanmar gehören im Einzelnen dazu:

  • Schulungs- und Supervisionsmaßnahmen
  • Ausrichtung von Workshops und Konferenzen
  • Schulung von Ausbildenden und Auffrischungskurse
  • externe Beratungsmaßnahmen
  • Aufbau und Stärkung von Arbeitsgruppen
  • Simulationen und Aktionstage
  • Medienkampagnen

Darüber hinaus fördern wir Maßnahmen, die zur Vernetzung mit anderen Akteuren und Partnern auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene beitragen, wie zum Beispiel denErfahrungsaustausch zu Naturkatastrophen zwischen Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften außerhalb der beiden Kooperationsländer – etwa mit dem Philippinischen Roten Kreuz.

Bessere Vernetzung bei Naturkatastrophen

Start-, Ausstattungs- und Materialhilfen

Für die Stärkung von Prozessen und eine effizientere Vernetzung aller Akteure im Katastrophenrisikomanagement bedarf es moderner Kommunikationsmittel. So stellen wir beispielsweise den Zweigstellen des Bangladeschischen Roten Halbmonds Ausstattung und Material zur Verfügung und rüsten Personal und BDRCS-Freiwillige aus. Gemeinsam mit den Beteiligten produzieren wir nicht nur Unterlagen für Schulungsmaßnahmen sowie Informationsmaterial, sondern stellen auch die Kommunikationsmittel bereit.

Personal- und Infrastruktur

Innerhalb des Projekts übernehmen wir die Gehälter und Gebühren für das Personal und kommen für den Unterhalt der Projektfahrzeuge auf. Anteilig tragen wir Infrastrukturkosten, um unsere Schwestergesellschaften zu entlasten.

Projektarbeit

Vorbereitung, Begleitung, Auswertung und Nachbetreuung

Gemeinsam mit den Kräften vor Ort bereiten wir auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtete Projektmaßnahmen vor und begleiten diese. Wir leisten technische und fachliche Unterstützung und veranlassen Koordinationstreffen, um das Katastrophenrisikomanagement zu stärken. Auch bei der Auswertung des Projektes stehen wir unseren Partnergesellschaften bei.

Resilienz und Nachhaltigkeit

In der dritten und letzten Phase des Projekts geht es primär darum, die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern, sodass die erarbeiteten Maßnahmen auf lange Sicht greifen. 

Die nationalen Hilfsgesellschaften beider Länder spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Kernstrategien des Projekts: Das sind die Stärkung der Resilienz von Gemeinden und die Verankerung eines nachhaltigen Katastrophenrisiko-Managements.

Durch verbesserte Kapazitäten der nationalen Hilfsgesellschaften können gefährdete Gemeinden besser unterstützt werden. Dies wiederum befähigt die Gemeinden, sich aktiv an Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge zu beteiligen. In Verbindung mit der Einbeziehung der zuständigen Behörden und der Vernetzung verschiedener Akteure ensteht so ein tragfähiges System zum Katastrophenschutz, das über die Projektlaufzeit hinaus durch alle Beteiligten eigenständig weitergeführt und -entwickelt werden kann.

Das Projekt

Verbesserung der Katastrophenvorsorge und Stärkung der nationalen Schwestergesellschaften vor Ort 

Land

Bangladesch und Myanmar

Finanzierung

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, DRK / Spenden

Laufzeit (Phase I)

09/17 bis 12/20

Regionen in Phase I

Bangladesch: 6 Distrikte in Dhaka, Chittagong, Cox’s Bazar, Noakhali, Gaibandha, Tangail

Myanmar: Region Yangon, Gemeinden Thanlyin und Khayan

Projektvolumen in Phase I

1.582.630 €

Laufzeit (Phase II)

01/21 bis 12/23

Projektvolumen (Phase II)

2.121.003 €

Regionen in Phase II

Bangladesch: Distrikte Bogura, Sirajganj, Netrokona, Noakhali, Borguna, Pirojpur, Laxmipur, Dhaka, Chattogram

Myanmar: Townships Thanlyin, Khayan, Dagon Süd, Dagon Ost, Dagon Seikkan

Laufzeit (Phase III)

01/24 bis 12/26

Projektvolumen in Phase III

1.888.625 €

Regionen in Phase III

Bangladesch: Dhaka, Bogura, Noakhali

Myanmar: Townships Thanlyin, Khayan, Dagon Süd, Dagon Ost, Dagon Seikkan, Nord-Dagon, Insein, Nord-Okkalapa, Kyauktan, Hmawbi

Partner

Bangladeschischer Roter Halbmond, Myanmarisches Rotes Kreuz

Portrait einer Rotkreuz-Freiwilligen in Myanmar

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Ihre Spende trägt dazu bei, dass das Deutsche Rote Kreuz gemeinsam mit seiner Schwestergesellschaft vor Ort Not leidenden Menschen in Myanmar und Asien beistehen kann.

Wie wir helfen

Kinder schützen ihre Köpfe mit Schulheften

Mit Projekten zur Katastrophenvorsorge setzt sich das DRK für eine Verbesserung der Widerstandsfähigkeit betroffener Bevölkerungsgruppen in Katastrophengebieten ein.

Frau in Mosambik mit Wasserkanister

Die humanitäte Hilfe und internationale Projektarbeit des DRK haben zum Ziel, die Resilienz von Menschen zu stärken, sodass sie Krisen und Katastrophen besser aus eigener Kraft bewältigen können.

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