Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben: Das DRK unterstützt die Verbesserung des Katastrophenschutzes auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.
Sowohl die Menschen in Bangladesch als auch im benachbarten Myanmar haben mit vielfältigen Herausforderungen zu kämpfen. Viele leiden unter Armut, während beide Länder extrem anfällig für Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen und Erdbeben sind. Damit die Menschen effektivere Hilfe erhalten, stärken wir die Strukturen der Katastrophenvorsorge und die Hilfskapazität unserer Schwesterorganisationen Bangladeschischer Roter Halbmond (BDRCS) und Myanmarisches Rotes Kreuz (MRCS).
Als Partner im staatlichen Katastrophenrisikomanagement von Bangladesch und Myanmar arbeiten unsere Schwestergesellschaften sowohl mit zuständigen Behörden als auch direkt mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen zusammen.
Das DRK fördert diese Arbeit in verschiedenen Regionen Bangladeschs und im Großraum Yangon in Myanmar.
Effektivere Prozesse und Strukturen sollen helfen, die Anfälligkeit der Bevölkerung gegenüber Naturkatstrophen zu verringern und die Selbsthilfekapazitäten der Menschen zu fördern. In beiden Ländern Asiens helfen wir auf mehreren Ebenen, doch es gibt jeweils den regionalen Bedingungen entsprechende Schwerpunkte:
Auf lokaler Ebene fördern wir die Selbsthilfekapazitäten und damit die Resilienz der Menschen in den Gemeinden. Auf Ebene der Zweigstellen stärken wir die Strukturen und Kapazitäten im Bereich des Katastrophenrisikomanagements, während wir auf nationaler Ebene anstreben, die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Katastrophenrisikomanagements zu verbessern und relevante Akteure verstärkt zu vernetzen.
Die gut ausgebildeten Helfer, in der Mehrzahl Ehrenamtliche, werden kurzfristig zur professionellen Bewältigung von Notfällen eingesetzt. Sie unterstützen zum Beispiel die Arbeit in den Flüchtlingscamps und in Gastgemeinden in Cox's Bazar und werden vor, während und nach Naturkatastrophen eingesetzt. So etwa im Sommer 2020 beim Zyklon Amphan, der viele Küstenbezirke verwüstete, und auch bei den Überschwemmungen im Jamuna-Flussbecken.
Seit März 2020 engagierten sich die Mitglieder der Teams auch bei Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19. Im Mai 2022 waren die Teams bei besonders schweren Überschwemmungen im Nordosten sowie im Großraum Sylhet einschließlich Sunamganj im Einsatz; im Oktober 2022 infolge des Zyklons Sitrang im Süden des Landes. In Myanmar unterstützte das Einsatzteam im Rakhine-Staat und im Chin-Staat, nachdem die Auswirkungen von Zyklon Mocha 2023 über fünf Millionen Menschen betroffen hatten.
Ziel des Projekts in Myanmar ist es, unsere Partnerorganisation institutionell im nationalen Hilfeleistungssystem zu stärken, das gerade neu entsteht. Das geschieht sowohl auf nationaler als auch auf der Ebene der Gemeinden. Gleichzeitig wollen wir die Fähigkeiten der Bevölkerung, sich bei Naturkatastrophen selbst zu helfen, fördern. Hierbei liegen die Schwerpunkte in der Ersten Hilfe sowie in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern als künftige Wissensträger und potenzielle Ersthelfer im südlichen Asien.
Das Projekt in den beiden Ländern Bangladesch und Myanmar zur Verringerung des Katastrophenrisikos umfasst verschiedene Maßnahmen:
Unabdingbare Grundlage effizienter und wirksamer Hilfe zur Verbesserung des Katastrophenmanagements ist das richtige Know-How. Deshalb nehmen Schulungen zur Wissenserweiterung sowie zum Ausbau von praktischen Fähigkeiten einen wesentlichen Teil unseres Projekts in Asien ein. In Bangladesch und Myanmar gehören im Einzelnen dazu:
Darüber hinaus fördern wir Maßnahmen, die zur Vernetzung mit anderen Akteuren und Partnern auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene beitragen, wie zum Beispiel denErfahrungsaustausch zu Naturkatastrophen zwischen Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften außerhalb der beiden Kooperationsländer – etwa mit dem Philippinischen Roten Kreuz.
Für die Stärkung von Prozessen und eine effizientere Vernetzung aller Akteure im Katastrophenrisikomanagement bedarf es moderner Kommunikationsmittel. So stellen wir beispielsweise den Zweigstellen des Bangladeschischen Roten Halbmonds Ausstattung und Material zur Verfügung und rüsten Personal und BDRCS-Freiwillige aus. Gemeinsam mit den Beteiligten produzieren wir nicht nur Unterlagen für Schulungsmaßnahmen sowie Informationsmaterial, sondern stellen auch die Kommunikationsmittel bereit.
Innerhalb des Projekts übernehmen wir die Gehälter und Gebühren für das Personal und kommen für den Unterhalt der Projektfahrzeuge auf. Anteilig tragen wir Infrastrukturkosten, um unsere Schwestergesellschaften zu entlasten.
Gemeinsam mit den Kräften vor Ort bereiten wir auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtete Projektmaßnahmen vor und begleiten diese. Wir leisten technische und fachliche Unterstützung und veranlassen Koordinationstreffen, um das Katastrophenrisikomanagement zu stärken. Auch bei der Auswertung des Projektes stehen wir unseren Partnergesellschaften bei.
In der dritten und letzten Phase des Projekts geht es primär darum, die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern, sodass die erarbeiteten Maßnahmen auf lange Sicht greifen.
Die nationalen Hilfsgesellschaften beider Länder spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Kernstrategien des Projekts: Das sind die Stärkung der Resilienz von Gemeinden und die Verankerung eines nachhaltigen Katastrophenrisiko-Managements.
Durch verbesserte Kapazitäten der nationalen Hilfsgesellschaften können gefährdete Gemeinden besser unterstützt werden. Dies wiederum befähigt die Gemeinden, sich aktiv an Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge zu beteiligen. In Verbindung mit der Einbeziehung der zuständigen Behörden und der Vernetzung verschiedener Akteure ensteht so ein tragfähiges System zum Katastrophenschutz, das über die Projektlaufzeit hinaus durch alle Beteiligten eigenständig weitergeführt und -entwickelt werden kann.
Verbesserung der Katastrophenvorsorge und Stärkung der nationalen Schwestergesellschaften vor Ort
Land
Bangladesch und Myanmar
Finanzierung
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, DRK / Spenden
Laufzeit (Phase I)
09/17 bis 12/20
Regionen in Phase I
Bangladesch: 6 Distrikte in Dhaka, Chittagong, Cox’s Bazar, Noakhali, Gaibandha, Tangail
Myanmar: Region Yangon, Gemeinden Thanlyin und Khayan
Projektvolumen in Phase I
1.582.630 €
Laufzeit (Phase II)
01/21 bis 12/23
Projektvolumen (Phase II)
2.121.003 €
Regionen in Phase II
Bangladesch: Distrikte Bogura, Sirajganj, Netrokona, Noakhali, Borguna, Pirojpur, Laxmipur, Dhaka, Chattogram
Myanmar: Townships Thanlyin, Khayan, Dagon Süd, Dagon Ost, Dagon Seikkan
Laufzeit (Phase III)
01/24 bis 12/26
Projektvolumen in Phase III
1.888.625 €
Regionen in Phase III
Bangladesch: Dhaka, Bogura, Noakhali
Myanmar: Townships Thanlyin, Khayan, Dagon Süd, Dagon Ost, Dagon Seikkan, Nord-Dagon, Insein, Nord-Okkalapa, Kyauktan, Hmawbi
Partner
Bangladeschischer Roter Halbmond, Myanmarisches Rotes Kreuz