Zerstörungen durch das Seebeben und den Tsunami vom 26. Dezember 2004: von den Wassermassen zerstörtes Dorf am Meer in der Provinz Aceh, Insel Sumatra, Indonesien

20 Jahre nach dem Tsunami

Am 26. Dezember 2004 löste ein Erdbeben vor Sumatra mehrere Flutwellen aus, die besonders Sri Lanka, Indonesien und Indien schwer trafen. Das DRK reagierte mit Soforthilfe, Wiederaufbau und langfristiger Unterstützung unter dem Motto „Die Flut geht – wir bleiben."

Eine weitläufige, zerstörte Landschaft in Meulaboh, Indonesien, nach dem Tsunami von 2004, mit Trümmern und eingestürzten Strukturen. Im Hintergrund steht ein einsames Haus mit rotem Dach, umgeben von kahlen Bäumen und vereinzelten grünen Pflanzen unter einem weiten Himmel.
Meulaboh, Indonesien, im Juli 2005

Tsunami in Südostasien: Was ist passiert?

Durch ein Seebeben der Stärke 9,3 im Indischen Ozean wurden am 26. Dezember 2004 Flutwellen bis zu 30 Metern Höhe an den dortigen Küsten ausgelöst. Mit einer Geschwindigkeit von über 600 Stundenkilometern trafen sie auf Tausende unvorbereitete Küstenorte. Die Flutwellen zogen verheerende Folgen nach sich: Über 230.000 Menschen verloren ihr Leben, es gab 110.000 Verletzte. Häuser und Infrastruktur wurden zerstört und mehr als 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. Von der Katastrophe betroffen waren besonders die südostasiatischen Länder Sri Lanka, Indien und Indonesien, aber auch Thailand, Malediven, Tansania, Seychellen, Somalia, Kenia, Malaysia und Myanmar.

Bis zum Tsunami haben wir Freiwillige vor allem Opfer des jahrelang schwelenden Bürgerkriegs betreut. Dann kam die Welle – und jeder hier im Ort kämpfte ums Überleben.

JuandaHelfer des Indonesischen Roten Kreuzes in der vom Tsunami zerstörten Küstenstadt Calang

Sofortige Nothilfe

Binnen Stunden startete das DRK – in Zusammenarbeit mit der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung – Aktionen zur humanitären Soforthilfe: Innerhalb von 48 Stunden richtete das DRK-Generalsekretariat in Berlin ein Führungs- und Lagezentrum (FüLZ) ein.28 DRK-Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen, Länderreferentinnen und -referenten, Logistikpersonal, Finanzexpertinnen und
-experten sowie Pressemitarbeitende, werteten rund um die Uhr eingehende Informationen aus und koordinierten die Hilfe. In enger Abstimmung mit den nationalen Schwestergesellschaften sowie den Kommunen und Regierungen der betroffenen Länder wurden Teams mit medizinischem Personal entsendet und Hilfsmaßnahmen initiiert.

Vier Mitglieder des Roten Kreuzes stehen neben einem Hilfsfahrzeug mit Wasseraufbereitungsgeräten in Pottuvil, Sri Lanka. Zwei von ihnen tragen eine blaue Tasche mit Equipment, während verschiedene Ausrüstungsgegenstände auf dem Boden verteilt sind.
Helfer des Roten Kreuzes in Pottuvil, Sri Lanka

Entsendung von Nothilfe-Einheiten

Sieben nationale Rotkreuzgesellschaften, darunter das DRK, entsendeten Emergency Response Units (ERUs), Hilfsgüter und Rotkreuz-Delegierte. Insgesamt schickte das DRK fünf von 18 Nothilfeeinheiten in das Katastrophengebiet, darunter ein Krankenhaus, eine Gesundheitsstation und drei Trinkwasseranlagen. Das DRK transportierte mit 42 Hilfsflügen mehr als 1.300 Tonnen Hilfsgüter, u. a. mit Zelten, Hygienepaketen und Wasserkanistern, in die betroffenen Gebiete.

Wiederaufbau

Bereits nach kurzer Zeit wurde mit dem Wiederaufbau-Programm begonnen – mit dem Ziel, Lebensgrundlagen und Infrastruktur wiederherzustellen und die Vorbereitung der Bevölkerung auf künftige Katastrophenrisiken zu verbessern. Das DRK half vor Ort durch den Bau von Häusern, unterstützte Menschen dabei, neue Erwerbsgrundlagen zu finden, führte Schulungen und Ausbildungen zur Katastrophenvorsorge durch und half bei der Wiederherstellung eines Gemeindewesens.

Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes neben einer großen Kiste mit einer Aufschrift, die eine Spende des Deutschen Roten Kreuzes kennzeichnet. Auf dem Schild ist ein rotes Kreuz-Symbol und der Hinweis 'Spende des Deutschen Roten Kreuzes' in mehreren Sprachen, darunter Englisch, Französisch und Spanisch.

Durchgeführte Projekte des DRK

Die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung führte zu einem der höchsten Spendenbeträge, der dem DRK für seine Auslandshilfe zur Verfügung gestellt wurde: 124,6 Millionen Euro. Eineinhalb Millionen Menschen und rund 500 Unternehmen in Deutschland spendeten für die Tsunami-Hilfe und ermöglichten damit Projekte in vielen Ländern:

Wie ist die Situation nach 20 Jahren?

Heute hat sich die Situation in den meisten betroffenen Gebieten nachhaltig verbessert. Auch beim Katastrophenschutz gibt es erhebliche Fortschritte – dies zeigte sich zum Beispiel nach dem schweren Erdbeben im Oktober 2009 in Indonesien. Jede der entsendeten Nothilfeeinheiten blieb nach ihrem Einsatz vor Ort und stärkte so nachhaltig das Selbsthilfepotenzial der Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Die Katastrophenvorsorge ist in vielen Regionen stärker verankert und die Nationalen Gesellschaften sind gut aufgestellt. Das Indonesische Rote Kreuz (PMI) beispielsweise zählt mittlerweile mehr als 1 Million Freiwillige, die im ganzen Land aktiv sind.

Projekte in den Ländern

Hilfe für Myanmar: Frau erhält Hilfsgüter

Myanmar ist eines der Länder Asiens, das besonders durch Naturkatastrophen und Konflikte gefährdet ist. Gemeinsam mit seiner Schwestergesellschaft vor Ort verbessert das DRK unter anderem die Katastrophenvorsorge.

Frau mit Kindern in Somalia

Das Leben in Somalia ist durch eine Vielzahl ineinandergreifender Krisen bestimmt: Anhaltende Konflikte und extreme Wettereignisse wie schwere Dürren führen zu weitreichender Ernährungsunsicherheit, Wassermangel und dem Verlust von Existenzgrundlagen. Das DRK leistet humanitäre Nothilfe und engagiert sich in langfristig angelegten Projekten.

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Mehr Informationen

An Land gespültes Schiff und Trümmer

Lesen Sie mehr über die Entstehung von Wirbelstürmen, aber auch Tsunamis, welche Folgen sie haben und wie das DRK hilft!

Nothilfe - DRK im Einsatz

In Krisensituationen zählt jede Minute – deshalb funktioniert die Not- und Katastrophenhilfe des DRK auch wie ein Uhrwerk.

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