Die Menschen im Südsudan sind zahlreichen Risiken und Gefahren ausgesetzt – von internen Konflikten bis hin zu Extremwetterereignissen. Die Bevölkerung ist jedoch häufig nicht ausreichend auf Notsituationen vorbereitet. Unterstützt durch das DRK, verbessert das Südsudanesische Rote Kreuz sein Katastrophenrisikomanagement, um die Auswirkungen von Katastrophen und Krisen auf die gefährdete Bevölkerung zu mindern.
Die ohnehin anfällige Bevölkerung im Südsudan leidet sowohl unter Naturkatastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels als auch unter Epidemien und Konflikten. Oft fehlt es den Menschen an Wissen und Ressourcen, um sich angemessen vor Gefahren zu schützen oder Hilfe anzufordern. Die Behörden sind indes häufig überfordert und können nicht ausreichend auf Krisen reagieren. Das schwächt gefährdete Bevölkerungsgruppen noch stärker.
Zwar hat die Regierung erste Strukturen für das Katastrophenrisikomanagement aufgebaut, doch sie steht am Anfang, die komplexen Krisen im Land zu bewältigen. Auch dem Südsudanesischen Roten Kreuz als einem der größten humanitären Akteure des Landes fehlt es an Kräften und Strukturen, um seiner Verantwortung vollständig gerecht zu werden.
Um die Auswirkungen von Krisen und Katastrophen auf gefährdete Bevölkerungsgruppen zu verringern, verfolgt das Rote Kreuz drei Schwerpunktziele:
Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft auf nationaler und lokaler Ebene. Sowohl Freiwillige als auch technisches Personal und Vorstandsmitglieder erhalten Schulungen und Ausrüstung. Organisations- und Infrastruktur werden aufgebaut, um Wissen und Fähigkeiten möglichst weitreichend zu verteilen und im Notfall überall darauf zugreifen zu können. SSRK-Zweigstellen sollen außerdem zu Regionalzentren aufgebaut werden, um so kleinere Zweigstellen zu stärken, schneller reagieren zu können und die Organisation zu dezentralisieren. Die Aktivitäten im Einzelnen umfassen unter anderem:
Mithilfe der geschulten Rotkreuz-Mitarbeitenden und -Freiwilligen ermitteln die Menschen die Risiken, Kapazitäten und Vulnerabilitäten ihrer Gemeinden und legen in Aktionsplänen Maßnahmen fest, um die Auswirkungen zu reduzieren. So erhöht die Bevölkerung ihre Eigenverantwortung und trägt dazu bei, ihre Gemeinden widerstandsfähiger zu machen. Folgende Aktivitäten gehören im Einzelnen dazu:
Als nationale Hilfsgesellschaft ist es Aufgabe des Südsudanesischen Roten Kreuzes, die Regierung bei der Umsetzung ihrer humanitären Aufgaben sowie den Bemühungen zur Risikominderung und Katastrophenvorsorge zu unterstützen. Ziel ist es beispielsweise, dass die Behörden gut auf Notlagen reagieren können und weniger abhängig von humanitären Organisationen sind. Voraussetzung dafür sind eine enge Zusammenarbeit, klare Verantwortlichkeiten des SSRK und dessen Aufbau von Kapazitäten, etwa in Form von Personal, Wissen oder Ausrüstung. So kann die Bevölkerung mögliche Schocks besser bewältigen, die Gemeinden werden widerstandsfähiger und können sich nachhaltiger entwickeln. Zu den einzelnen Aktivitäten gehören unter anderem:
Stärkung der institutionellen Kapazitäten des Südsudanesischen Roten Kreuzes für ein verbessertes Katastrophenrisikomanagement und gemeindebasierte Resilienzstärkung
Laufzeit
01.01.2023 bis 31.12.2025
Projektvolumen
1.335.000 Euro
Finanzierung
BMZ Sozialstrukturhilfe, DRK/Spenden
Region
Zentrale in Juba; Zweigstellen in Wau, in Kuajok, Raga, Aweil und Tonj (westliche und nördliche Bundesstaaten Bahr el-Ghazal und Warrap in Südsudan)
Partner
Südsudanesisches Rotes Kreuz