Somalia ist stark vom Klimawandel betroffen: Immer wieder bedrohen Dürren oder andere Naturkatastrophen die Menschen und ihre Lebensgrundlagen. Das DRK unterstützt Menschen in zwölf ländlichen Gemeinden mit dem Ziel, ihre Widerstandskraft gegen die Folgen des Klimawandels zu verbessern.
Als nomadisch lebende Hirten ist ein Großteil der somalischen Bevölkerung auf die Viehhaltung als einzige Einkommensquelle angewiesen. Wiederkehrende Dürren und andere klimabedingte Wetterextreme wie Stürme oder Überschwemmungen bedrohen diese Existenzgrundlage jedoch. Um das Risiko von Einkommensverlusten zu reduzieren und ihre Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse zu stärken, unterstützen wir 2.400 Haushalte – rund 14.400 Menschen – dabei, ihre Lebensgrundlagen weiterzuentwickeln und resilienter zu gestalten.
Um den Zugang zu Wasser zu erhöhen, bauen und sanieren wir traditionelle Wasserstellen. Zudem fördern wir verschiedene Aktivitäten im Bereich Bodenschutz, Wasser- und Umweltschutz.
Weil die traditionelle Viehhaltung kulturell tief verankert ist, arbeiten wir intensiv mit den Gemeinden zusammen, um Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Die Bewohner und Bewohnerinnen erörtern gemeinsam Schwachstellen und Potenziale in ihren Gemeinden und erarbeiten auf dieser Grundlage Gemeindeentwicklungspläne, in denen sie nötige Maßnahmen für Veränderungen festlegen. Diese Entwicklungspläne stimmen sie mit den lokalen Behörden ab. Durch die Einbindung technischer Universitäten und relevanter Ministerien in Somaliland stellen wir darüber hinaus sicher, dass lokal angepasste und erfolgreiche Techniken, z. B. in der Landwirtschaft, eingesetzt werden. Das erhöht die Akzeptanz innerhalb der Gemeinden.
Ziel der engen Zusammenarbeit mit der Bevölkerung ist es auch, stabile Gemeinschaftsstrukturen zu schaffen. Sie tragen dazu bei mögliche Schäden durch Katastrophen so gering wie möglich zu halten. Ausgebildete Notfallteams etwa wissen künftig, welche Maßnahmen im Fall einer Dürre zu ergreifen sind. Angemessene Frühwarnsysteme sorgen dafür, dass rechtzeitig Hilfsmaßnahmen ergriffen werden können. Und auch die Frewilligen des Somalischen Roten Halbmonds profitieren durch verbesserte Kapazitäten von dem Projekt – ein Gewinn für die lokalen Selbsthilfekräfte.
Unser Projektdelegierter Omar Diouf und Yusuf Hassan Mohamad, Präsident des Somalischen Roten Halbmonds, geben einen Einblick in unsere Hilfsmaßnahmen für ländliche Gemeinden in Somalia.
Nachdem die Gemeinden über den Klimawandel und seine Folgen informiert wurden, erproben, entwickeln und erweitern die Teilnehmenden verschiedene Einkommensmethoden – etwa alternative landwirtschaftliche Techniken oder Fischerei. Wir unterstützen sie mit Schulungen und der Bereitstellung von Saatgut und landwirtschaflichen Geräten. Gleichzeitig bestärken wir die Gemeinden, klimafreundliche Aktivitäten wie den Boden- oder Wasserschutz einzuführen oder auszuweiten.
Starke Gemeinden brauchen eine angemessene Grundversorgung. Um den Zugang zu Trink- und Nutzwasser zu erhöhen, bauen bzw. sanieren wir Wasserstellen, deren Wartung von neu gegründeten Wasserkomitees nachhaltig gesichert wird. Darüber hinaus erfahren die Gemeindemitglieder in Schulungen rund um die Gesundheit, wie sie sich durch einfaches Hygieneverhalten vor Krankheiten schützen können.
Region
Maroodi Jeex, Togdheer, Saahil, Awdal, Sool und Sanaag in Somaliland
Volumen
1,05 Mio. Euro
Dauer
Januar 2024 bis Dezember 2026
Finanzierung
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Sozialstrukturhilfe
Partner
Somalischer Roter Halbmond
Mit 25 Euro erhalten Familien Saatgut zur Selbstversorgung.
Wasserfilter für Familien können mit 75 Euro verteilt werden.
Wasserreservoirs für die Gemeinden können mit 125 Euro bereitgestellt werden.
Berichte von Helfenden und Projektteilnehmenden in Somalia finden Sie in unserem Blog.