Kinder mit Rotkreuz-Helfern in Madagaskar

Katastrophenhilfe in Madagaskar

Zyklone, Überschwemmungen, Dürren: Immer wieder ist Madagaskar Schauplatz von Naturkatastrophen. Aufgrund des Klimawandels nimmt die Gefahr von Wetterextremen zu – eine Herausforderung für die Menschen in dem armen Inselstaat. Um die Gemeinden so zu stärken, dass sie dem Klimawandel besser gewachsen sind, arbeitet das DRK eng mit dem Madagassischen Roten Kreuz zusammen.

Madagaskar ist das am zweitstärksten von Naturkatastrophen betroffene Land Afrikas: Regelmäßig zerstören Zyklone und damit einhergehende Überschwemmungen Häuser, Ernten und Infrastruktur. Die Menschen, von denen ein Großteil von der Landwirtschaft lebt, leiden zudem unter extremen Trockenperioden. Rund 2 Millionen Menschen sind von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist mangelernährt, ein Drittel ist untergewichtig. Der Klimawandel erschwert ihre Lage.

Resilienz: Madagassische Gemeinden werden widerstandsfähiger

DRK-Mitarbeiter gibt Weisungen zu Notfallplänen an Mitarbeiter vom Madagassischen Roten Kreuz
Katastrophenvorsorge: Wer neue Notfallpläne erarbeitet, muss auch mit einem prüfenden Blick durch seine Gemeinde gehen.

Damit die Menschen in Madagaskar ihren Herausforderungen künftig besser gewachsen sind, unterstützen wir sie in den Bereichen Ernährung, Wasser und Hygiene sowie Katastrophenmanagement. In den Gemeinden werden Bewohner beispielsweise in festen Gruppen geschult, wie sie neue agrarwirtschaftliche Anbaumethoden anwenden können, wie sie ihre Hygiene verbessern können oder wie sie sich im Falle einer Überschwemmung verhalten sollen. Dieses Wissen hat auch nach Beendigung des Projekts noch Bestand, denn die geschulten Gemeindemitglieder tragen es an andere Bewohnerinnen und Bewohner weiter. Das macht die Gemeinden widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen und lässt sie Krisen besser bewältigen.

Für ein besseres Katastrophenmanagement etwa führen wir Workshops durch, um lokale Notfallpläne zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie ihre Schule sicherer gestalten können und wie sie sich im Katastrophenfall am besten verhalten. Mithilfe von Katastrophensimulationen und Evakuierungsübungen festigen die Gemeindemitglieder ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im Notfall richtig zu handeln. Darüber hinaus fördern wir die Zusammenarbeit und Koordination der verschiedenen lokalen und regionalen Akteure im Katastrophenmanagement, damit im Ernstfall alles reibungslos klappt.

Ernährung: Lebensgrundlagen sichern

Frauen in Madagaskar bearbeiten ein Feld

Um ihre Ernteerträge zu stabilisieren und ihre Ernährung zu sichern, lernen die Bäuerinnen und Bauern in Feldschulen nicht nur moderne, an den Klimawandel angepasste Anbaumethoden, sie erfahren auch, wie sie ihre Ernte sicher lagern und selbst Saatgut herstellen können. Besonders bedürftige Familien erhalten Werkzeug. Wir unterstützen die Teilnehmenden dabei, ihren Anbau durch verschiedene Nutzpflanzen, Obst und Gemüse zu erweitern. Das macht die Ernährung nicht nur abwechslungsreicher, auch Ausfälle einzelner Sorten können die Menschen so leichter verkraften.

In Schulungen erweitern die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern neben ihrem Wissen rund um Wetterextreme oder Themen wie Insektenbefall auch, wie sie sich gesund ernähren können. Als Mitglieder neu gegründeter Ernährungssicherungskomitees geben sie ihr Wissen zudem an die anderen Gemeindemitglieder weiter.

Wasser und Hygiene

Ohne Wasser gibt es keine angemessene Hygiene und Gesundheit – keine Ernährung oder Landwirtschaft. Die Wasserversorgung ist deshalb ein wichtiger Teil unserer Maßnahmen in Madagaskar: Wir reparieren Brunnen oder bauen sie neu, um sicherzustellen, dass sie auch bei Überschwemmungen nutzbar sind.

Frau mit Wasserkanister in Madagaskar

In Hygiene- und Gesundheitsschulungen lernen die Menschen, ihre Gesundheit zu schützen und ihre hygienische Situation zu verbessern – auch die Gesundheit von Kindern, Schwangeren, stillenden Müttern und älteren Menschen steht dabei im Fokus. Die geschulten Gemeindemitglieder organisieren sich in Gesundheitskomitees, um ihr Wissen an die anderen Bewohner weiterzugeben. Darüber hinaus erhalten speziell Schulkinder Trainings zu Wasser- und Hygienethemen. Zudem bauen wir zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort hunderte Latrinen, um die Hygienesituation in den Dörfern zu verbessern.

Katastrophenvorsorge: Für Notsituationen wappnen

Aufgrund seiner geographischen Lage wird Madagaskar regelmäßig von verheerenden Wirbelstürmen und Überschwemmungen heimgesucht. Diese bedrohen nicht nur küstennahe und ländliche Regionen, sondern auch städtische Gebiete wie Madagaskars Hauptstadt Antananarivo. Besonders gefährdet sind dabei informelle Siedlungen, in denen die Versorgungslage häufig schon im Alltag unzureichend ist und die Ansteckungsgefahr durch Krankheiten oder schlechte hygienische Bedingungen sehr hoch ist. Gemeinsam mit dem Madagassischen Roten Kreuz verbessern wir die humanitäre Katastrophenvorsorge in besonders gefährdeten städtischen Gebieten. Zu den Maßnahmen gehören Simulationsübungen, Sicherheitstrainings und -maßnahmen an Schulen sowie die Entwicklung von Gemeinde-Notfallplänen.

Nothilfe: Schnelle Hilfe im Ernstfall

Auch in akuten Krisen- und Katastrophenfällen stehen wir den Menschen in Madagaskar bei Bedarf bei und unterstützen unsere Schwesterorganisation, das Madagassische Rote Kreuz. So haben wir zum Beispiel nach einem Pestausbruch im Jahr 2017 ein mobiles Isolationskrankenhaus sowie Personal in den afrikanischen Inselstaat entsandt, um die Infektion zu bekämpfen.

Aktuelle Hilfsprojekte in Madagaskar

Frau mit zwei Kindern in Madagaskar

Die Deutsche Bank Stiftung fördert vorausschauende humanitäre Hilfe in Madagaskar, um die Auswirkungen von Extremwettern und Katastrophen zu reduzieren. Gemeinsam mit dem Madagassischen Roten Kreuz verbessert das DRK u.a. den Katastrophenschutz vor Ort. ​

Rotkreuz-Hilfe in der Hungerkrise, Madagaskar

Im Süden Madagaskars sind die Menschen aufgrund der schwersten Dürre seit 40 Jahren von einer akuten Hungerkrise betroffen: Rund 1,1 Mio. Menschen haben nicht genug zu essen. Das DRK unterstützt mit einem Soforthilfe-Projekt 2.000 Haushalte.

DRK-Besuch eines Katastrophenvorsorge-Projekts in Madagaskar

Gemeinsam mit dem Madagassischen Roten Kreuz unterstützt das DRK besonders von Naturgefahren bedrohte Bevölkerungsgruppen in informellen Siedlungen in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo.

Madagaskar: Anpassung an den Klimawandel

Häufigste Katastrophen sind Überschwemmungen durch Wirbelstürme und örtlich starke Regenfälle. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Trockenperioden: fast jeder zweite Einwohner hat keinen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln.

Frau mit zwei Kindern in Madagaskar

Die Deutsche Bank Stiftung fördert vorausschauende humanitäre Hilfe in Madagaskar, um die Auswirkungen von Extremwettern und Katastrophen zu reduzieren. Gemeinsam mit dem Madagassischen Roten Kreuz verbessert das DRK u.a. den Katastrophenschutz vor Ort. ​

Rotkreuz-Hilfe in der Hungerkrise, Madagaskar

Im Süden Madagaskars sind die Menschen aufgrund der schwersten Dürre seit 40 Jahren von einer akuten Hungerkrise betroffen: Rund 1,1 Mio. Menschen haben nicht genug zu essen. Das DRK unterstützt mit einem Soforthilfe-Projekt 2.000 Haushalte.

DRK-Besuch eines Katastrophenvorsorge-Projekts in Madagaskar

Gemeinsam mit dem Madagassischen Roten Kreuz unterstützt das DRK besonders von Naturgefahren bedrohte Bevölkerungsgruppen in informellen Siedlungen in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo.

Madagaskar: Anpassung an den Klimawandel

Häufigste Katastrophen sind Überschwemmungen durch Wirbelstürme und örtlich starke Regenfälle. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Trockenperioden: fast jeder zweite Einwohner hat keinen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln.

Abgeschlossene Projekte

Foto: Rotkreuzhelferinnen sprechen mit Betroffenen einer Überschwemmung

Nachdem Überschwemmungen in der Region Mampikony zu massiven Schäden führten, unterstützt das DRK besonders schwer betroffene Haushalte mit Bargeldzahlungen.

DRK-Projekt in Madagaskar

Mit dem Projekt „RONGATRY“ hilft das DRK in Madagaskar, die Ernährungssicherung zu verbessern. Die Hilfe bezieht sich auf die Bereiche Landwirtschaft, Nutztierhaltung und Gesundheit.

Foto: Rotkreuzhelferinnen sprechen mit Betroffenen einer Überschwemmung

Nachdem Überschwemmungen in der Region Mampikony zu massiven Schäden führten, unterstützt das DRK besonders schwer betroffene Haushalte mit Bargeldzahlungen.

DRK-Projekt in Madagaskar

Mit dem Projekt „RONGATRY“ hilft das DRK in Madagaskar, die Ernährungssicherung zu verbessern. Die Hilfe bezieht sich auf die Bereiche Landwirtschaft, Nutztierhaltung und Gesundheit.

Madagassin mit Wasserkanister auf Kopf vor Hütte

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