Am 8. September 2023 wurde Marokko von einem schweren Erdbeben erschüttert - mit dramatischen Auswirkungen für die Menschen im Südwesten des Landes. Das DRK steht an der Seite des Marokkanischen Roten Halbmondes: Von der Nothilfe bis zur langfristigen Unterstützung.
Die Katastrophe forderte mehr als 3.000 Menschenleben und tausende Verletzte. 380.000 Menschen verloren ihr Zuhause. Eine große Anzahl von Gebäuden wurde zerstört oder beschädigt, ebenso die öffentliche Infrastruktur - Verkehrswege, Wasser- und Gesundheitsversorgung.
Die Auswirkungen des Erdbebens haben insgesamt 660.000 Menschen getroffen.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) arbeitet eng mit dem Marokkanischen Roten Halbmond (MRH) zusammen. In der direkten Phase nach dem Erbeben konzentrierte sich die Arbeit unserer Delegierten vor Ort auf die Bereitstellung von Soforthilfe für die betroffene Bevölkerung. Mit dem Ende der Nothilfephase hat sich die Unterstützung des DRK auf die Stärkung der Kapazitäten des MRH sowie auf Aktivitäten zur Katastrophenvorsorge und Gesundheitsprävention in den Gemeinden verlagert. Durch diesen gemeinschaftsbasierten, an den realen Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichteten Ansatz, wird nicht nur eine nachhaltige Sturktur zur Unterstützung aufgebaut, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Menschen gestärkt.
Unsere Unterstützung bei der Stärkung des Marokkanischen Roten Halbmondes führt zu positiven Ergebnissen: Auf der Grundlage verbesserter Kapazitäten sind Engagement und Motivation der Freiwilligen und Mitarbeitenden des MRH - trotz bestehender Herausforderungen - unverändert hoch. Darüber hinaus konnte die Einsatzbereitschaft, mit der auf humanitäre Hilfsbedarfe in Krisensituationen reagiert werden kann, auch für zukünftige Ereignisse gefestigt und ausgebaut werden.
So konnte z.B. schnell und adäquat auf einen Ausbruch von Masern reagiert werden, nachdem DRK und MRH gemeinsam ein Online-Training mit Informationen und Maßnahmen gegen die Verschlechterung der Situation durchgeführt hatten.
Bis heute hat der MRH für über 23.000 Menschen humanitäre Hilfe geleistet. Direkt nach dem Erdbeben waren mehr als 300 Freiwillige und Mitarbeitende des MRH mit Such- und Rettungsaktionen, Evakuierungen, Erste Hilfe und psychosozialer Unterstützung im Einsatz. Die Hilfe umfasste außerdem grundlegende Hilfsgüter wie Lebensmittelpakete, Hygienesets und Haushaltsartikel. Für Menschen, die ihr Zuhause verloren hatten, wurden stabile Unterkünfte und winterfeste Zelte aufgebaut. Zur Verbesserung der Wasser- und Hygienesituation installierte und sanierte der MRH zahlreiche Latrinen und Wasserstellen.
Das DRK half z.B. mit der Bereitstellung von Fahrzeugen, Zelten, Decken sowie der Ausgabe von Erste Hilfe-Sets für Haushalte und Brandschutzausrüstung.
Über 280 Freiwillige und Mitarbeitende des MRH wurden mit Unterstützung des DRK in wichtigen Bereichen des Katastrophenmanagments geschult und weitergebildet: Nothilfe, Rettung und Evakuierung, Erste Hilfe, psychosoziale Unterstützung, Kommunikation, Brandschutz, gemeindebasierte Gesundheit und Katastrophenvorsorge.
Die wichtigsten Fragen und Antworten