Mit Wasser- und Hygieneprojekten, Notfallambulanzen für den sicheren Patiententransport und Aufklärungskampagnen unterstützt das DRK das Äthiopische Rote Kreuz in der Corona-Vorsorge und Corona-Nothilfe.
Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im März 2020 die Viruserkrankung COVID-19 als Pandemie deklarierte, antwortete die Regierung Äthiopiens schnell mit Restriktionen zur Eindämmung wie Grenz- und Schulschließungen und Einschränkungen des öffentlichen Verkehrs. Dennoch ist die Sorge um eine Ausbreitung der Infektionen mit dem Coronavirus in Äthiopien groß, da eine Vielzahl von Menschen in ärmlichen Verhältnissen unter unzureichenden Hygienebedingungen lebt.
Im April 2020 wurden erste Fälle auch in Äthiopien gemeldet. Dies sollte der Beginn der ersten Welle werden mit mehr als 1.500 erkannten Neuinfektionen pro Tag im August. Anfang 2021 kam es zu einer zweiten Welle mit mehr als 2000 erkannten Neuinfektionen pro Tag im April. Die tatsächlichen Fallzahlen dürften jedoch deutlich höher ausfallen, da Tests nicht im gleichen Umfang wie in Europa durchgeführt werden können.
Das äthiopische Gesundheitssystem, insbesondere in ländlichen Gegenden, ist nur schwach aufgestellt und verfügt über keine ausreichenden Ressourcen zum Infektionsschutz. Die Versorgung mit sauberem Wasser ist nur zu 30 Prozent gesichert, was das Land ohnehin anfällig macht für den Ausbruch von Infektionskrankheiten, und es mangelt flächendeckend an sanitären Anlagen. Zudem bedarf es einer wirksamen Kommunikationsstrategie, um wissenschaftliche Empfehlungen, wie etwa das „Abstand halten“, im gesellschaftlichen Leben zu verankern, um eine Ausbreitung des Coronavirus in Äthiopien zu verhindern.
Die sozio-kulturellen Aspekte und limitierten Kapazitäten in Äthiopien stellen das Land bei der Abwehr und Eindämmung von COVID-19 vor eine immense Herausforderung. Das Äthiopische Rote Kreuz (ERCS) kann mit Unterstützung des DRK einen wichtigen Beitrag dazu leisten, u.a. mit einer öffentlichen Gesundheits- und Aufklärungskampagne, die gesundheitlichen und humanitären Risiken für die Bevölkerung zu mindern.
In Abstimmung und Koordination mit der Regierung Äthiopiens hat das ERCS einen Vorsorge- und Maßnahmenplan zum Schutz vor COVID-19 entwickelt. Damit sollen vorrangig besonders gefährdete Regionen in Bezug auf die Ausbreitung von COVID-19 in Äthiopien erreicht und die dort lebenden Menschen über das richtige Verhalten im Umgang mit dem Virus informiert werden.
5000 Helferinnen und Helfer des ERCS erhalten vorbereitende Trainings in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Institut für öffentliche Gesundheit Äthiopiens.
Die Maßnahmen zur Corona-Vorsorge in Äthiopien werden in einem Hilfsprojekt in den Gemeinden Adama, Jimma and Finfinne in der Oromia Region sowie in Metekel in der Benishangul Gumuz Region umgesetzt.
Schwerpunkte des Hilfsprojekts bilden die Bereiche Wasser und Hygiene, Risiko-Kommunikation und -aufklärung sowie Gesundheit und Notfallambulanz.
Region: Oromia Region, Benishangul Gumuz Region
Laufzeit: 01.04.2020 – 30.09.2020
Projektvolumen: 194.044,50 EUR
Finanzierung: Deutsches Rotes Kreuz / Spenden, Auswärtiges Amt
Partner: Äthiopisches Rotes Kreuz, Österreichisches Rotes Kreuz