Ohne frisches Wasser ist jede Hilfe umsonst. Wenn Menschen nach einer Katastrophe keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und keine hygienischen Lebensbedingungen möglich sind, droht der Ausbruch von Krankheiten.
Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser stellt somit eine der wichtigsten Aufgaben dar. Das Deutsche Rote Kreuz verfügt über WASH-Einheiten zur Trinkwasserversorgung und Seuchenvorsorge, die innerhalb von 72 Stunden in ein Katastrophengebiet eingeflogen werden können.
Wasser ist das wichtigste Hilfsgut in Krisenregionen. Ein Mensch kann maximal zwei Tage ohne Trinkwasser überleben. Gleichzeitig ist es notwendig, für hygienische Verhältnisse zu sorgen, damit sich Krankheiten wie Durchfall nicht ausbreiten. Dabei ist es nicht nur wichtig, Latrinen zu bauen, Abfälle richtig zu entsorgen und die Ausbreitung krankheitsübertragender Insekten einzudämmen.
Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Wasser- und Hygiene-Experten des DRK, die Menschen vor Ort darauf hinzuweisen, auch nach der Katastrophe hygienische Grundregeln einzuhalten. Hierzu werden unter anderem Hygiene-Schulungen durchgeführt, um die Bevölkerung über Risiken und Gefahren aufzuklären und so etwaige Gefahren frühzeitig einzudämmen. Mittels der Trinkwasseranlagen der mobilen Einheiten zur Trinkwasserversorgung und Seuchenvorsorge (WASH) können bis zu 40.000 Menschen mit aufbereitetem Wasser versorgt werden
Trinkwasser wird aus Oberflächenwasser - aus einem Fluss oder See - in mehreren Stufen aufbereitet. Zunächst werden die Schwebstoffe und Partikel entfernt, z.B. durch einen Sandfilter. Dann werden chemische Verunreinigungen herausgefiltert. Nachdem die Krankheitserreger abgetötet worden sind, ist das Wasser nun trinkbar. Eine kleine Menge Chlor verhindert, dass das Trinkwasser anschließend wieder verkeimt. Die Trinkwasserqualität wird täglich mit einem mobilen Labor überwacht.
Für bis zu 40.000 Personen kann in den zur Verfügung stehenden Tanks Trinkwasser aufbereitet werden. Das Trinkwasser wird nach der Aufbereitung entweder direkt ausgegeben oder über Lkws zu den jeweiligen Orten gebracht. Mobile Trinkwasser-Systeme sichern somit durch ihre kompakte und modulare Bauweise für jeden Ort den lebensnotwendigen Bedarf an frischem und sauberem Wasser.
Das DRK hält drei unterschiedliche Arten von WASH-Einheiten zur Trinkwasserversorgung und Seuchenvorsorge vor, um je nach Ausgangssituation die passenden Module in die betroffene Region zu schicken:
Sauberes Wasser und verbesserte persönliche Hygiene sind die besten Mittel gegen die Verbreitung von Seuchen in Katastrophengebieten. Einfache Maßnahmen wie Händewaschen vemeiden die Ausbreitung von Krankheiten. Dies ist die Aufgabe der mobilen WASH-Einheiten des DRK.
Sie errichten mobile Trinkwasseraufbereitungsanlagen, die es ermöglichen, aus Brackwasser oder Regenwasser sauberes Trinkwasser herzustellen. Neben der Trinkwasseraufbereitung werden darüber hinaus auch Latrinen errichtet, die Abfälle richtig entsorgt und stehende Gewässer trocken gelegt, um die Ausbreitung krankheitsübertragender Insekten einzudämmen. Am wichtigsten jedoch ist es, die Menschen vor Ort zu ermutigen, auch nach der Katastrophe hygienische Grundregeln zu beachten. Hierzu werden Hygiene-Schulungen vor Ort durchgeführt.
Die WASH-Einheiten zur Trinkwasserversorgung und Seuchenvorsorge gehören zu den mobilen Nothilfe-Einheiten (ERUs) des Roten Kreuzes. Die aus Modulen zusammengesetzten ERUs sind standardisiert und können mit den Anlagen anderer Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften kombiniert werden. Dies schafft einen klaren Vorteil durch Effizienz.
Nach dem Einsatz bleiben die Einheiten in der Region, damit die Hilfe bei künftigen Katastrophen noch schneller eintrifft. Deshalb arbeiten die Wasser- und Hygiene-Experten stets eng mit den Helfern vor Ort zusammen. Bei künftigen Notsituationen sind es die Helfer vor Ort, die den Einsatz der Anlagen leiten und koordinieren.