Simulation des Geschehens bei einem Erdbeben in Manila: Teams vom Philippinischen Roten Kreuz üben das schnelle medizinische Eingreifen bei der Katastrophe (RDMU Rapid Deployment Medical Unit).

Informationsmanagement und Digitalisierung im Deutschen Roten Kreuz

Wie das Deutsche Rote Kreuz durch effektives Informationsmanagement und Digitalisierung humanitäre Hilfe verbessert und die Entscheidungsfindung unterstützt.

Was ist Informationsmanagement (IM)?

Auch wenn die Definition von IM von Organisation zu Organisation variieren kann, ist es allgemein als die Methoden und Werkzeuge anerkannt, die die Erfassung, Verarbeitung, Analyse und Verbreitung von Daten und Informationen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung erleichtern.

Wie unterstützt Informationsmanagement konkret in der Humanitären Hilfe?

Vor der Krise:

IM identifiziert und fördert kontextspezifische Technologien, schärft das Bewusstsein und baut Kapazitäten auf. Dazu gehört die Einrichtung von Systemen, Arbeitsabläufen und Standards für die Sammlung und Analyse von Daten über Kapazitäten, Risiken, Gefahren, Anfälligkeiten und Exposition, sowie die Nutzung relevanter Sekundärdaten für die Vorbereitung auf bestimmte Ereignisse wie z.B. Naturkatastrophen.

Während der Krise:

In humanitären Notsituationen dient IM als primäre Ressource, die wichtige Daten und Informationsprodukte in Form von visuellen Darstellungen, Dashboards und Karten bereitstellt. Dazu gehören wichtige Einblicke in das Ausmaß der Krise, betroffene Gebiete, Bevölkerungsgruppen, Sektoren, vorrangige Bedarfe, Herausforderungen, Reaktionskapazitäten, Schwachstellen, Risiken und operative Einschränkungen. Diese Ressourcen ermöglichen es den Entscheidungsträgern, wirksame und faktengestützte Maßnahmen zu ergreifen.

Nach der Krise:

IM ist von zentraler Bedeutung für die Erfassung der gewonnenen Erkenntnisse und die Aufrechterhaltung von Produkten und Dienstleistungen, die für den Wiederaufbau nach der Krise wichtig sind. Sie ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung für die Unterstützung laufender Hilfsmaßnahmen und für langfristige Initiativen zum Wiederaufbau und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit. In Friedenszeiten ist IM weiterhin unverzichtbar und widmet sich der Politik, der Interessenvertretung und dem Aufbau von Kapazitäten.

Unterstützen Sie das DRK und seine Schwestergesellschaften bei humanitären Aktivitäten weltweit.

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Ein Mitarbeiter des Philippinischen Roten Kreuzes arbeitet an mehreren Bildschirmen, auf denen Wetter- und Kommunikationsdaten angezeigt werden. Im Hintergrund sind weitere Mitarbeiter und ein großes Logo des Philippinischen Roten Kreuzes auf einem Bildschirm zu sehen.

Was ist Digitalisierung?

Digitalisierung bezeichnet den Prozess der Nutzung digitaler Technologien zur Umwandlung manueller Prozesse, Systeme oder Informationen in digitale Form, um die Effizienz, Zugänglichkeit und Funktionalität zu verbessern, so dass Arbeitsabläufe und Prozesse einfacher und effizienter werden und Innovation und Agilität gefördert werden.

Die Entwicklung einer digitalen Kultur durch die Umsetzung einer digitalen Transformation ist von entscheidender Bedeutung, um mit Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, mit denen das DRK zusammenarbeitet, in Verbindung zu treten und um besser auf komplexe Bedarfe reagieren zu können.

Warum ist Informationsmanagement (IM) und Digitalisierung so wichtig?

Ein effektives Informationsmanagement und die Digitalisierung im humanitären Sektor können Organisationen dabei helfen, die Geschwindigkeit, Effizienz und Wirkung ihrer Hilfsmaßnahmen zu verbessern, und sicherzustellen, dass die Hilfe diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen.

Was macht Informationsmanagement (IM) im Rahmen des Global Projekt 2 (GPII)?

IM im Deutschen Roten Kreuz unterstützt als Querschnittsthema weltweit internationale humanitäre Operationen. Das DRK arbeitet dabei auch mit der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRK) in Genf, den Regionalbüros der IFRK, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), den Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie der UN und INGOs weltweit zusammen. 

Im DRK konzentriert sich IM in erster Linie auf Informationsprodukte und -dienste im Zusammenhang mit der Entwicklung von nationalen RK-/RH-Gesellschaften (NSD), der humanitären Katastrophenvorsorge (DRR), der vorausschauenden humanitären Hilfe und dem IM Surge Roaster in GRCReady. Darüber hinaus erstrecken sich die Beiträge auf Bereiche wie den Einsatz von Drohnen in Notfällen, die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im humanitären Kontext und das Gesundheitsinformationssystem des Roten Kreuzes (RCHIS). IM im DRK beteiligt sich auch aktiv am Surge Information Management Support (SIMS), einem Netzwerk von RK-/RH-geschulten Fachleuten, das sich der Entwicklung, Koordinierung und Implementierung von Informationsmanagementsystemen für globale Katastropheneinsätze des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds widmet.

Ein Team von Mitarbeitern des Roten Kreuzes steht in einem Raum vor einer Gruppe von Menschen. Ein Mann in der Mitte hebt die Hand, während er spricht, und hinter ihm sind Banner und Karten mit dem Logo des Roten Kreuzes zu sehen. Die Teilnehmer sitzen an Schreibtischen und verfolgen die Präsentation.

Der Lehrgang für humanitäres Informationsmanagement (HIAC) wird jährlich in enger Zusammenarbeit mit dem IM-Team der Föderation organisiert und geleitet, um regionale Kapazitäten in den RK-/RH-Gesellschaften zu stärken.

Darüber hinaus hat das DRK über mehrere Jahre hinweg Partnerschaften mit dem Heidelberg Institut for Geoinformation Technology gGmbH (HeiGIT), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und anderen akademischen Partnern aufgebaut. Ziel dieser Kooperationen ist es, die Kluft zwischen Forschung und Praxis zu überbrücken und basierend auf den konkreten Bedarfen, sich auf die Entwicklung gezielter technologischer Innovationen zu konzentrieren. Die Einführung von digitalen Lösungen innerhalb der internationalen Arbeit des DRK wird durch das IM-Team unterstützt und begleitet. Zu den jüngsten Beispielen gehört die Entwicklung sowie der Einsatz von Anwendungen wie dem Sketch Map Tool und der Data Entry and Exploration Platform (DEEP) zur Verbesserung des Informationsmanagements und der Digitalisierung im humanitären Bereich.

Kernaussagen für das Informationsmanagement und Digitalisierung

  • IM ist einer der am schnellsten wachsenden und sich weiterentwickelnden Bereiche im humanitären Sektor. Es ist auch eines der am häufigsten nachgefragte Profile von Expertinnen und Experten in aktuellen Notsituationen. 
  • Die Planung von IM ist bei allen Projekten unerlässlich. Die vom DRK unterstützte DEEP-Plattform erleichtert die Arbeit mit Sekundärdaten für alle RK-/RH-Gesellschaften bei plötzlich auftretenden Katastrophen. Das DRK unterstützt dabei seine Schwestergesellschaften bei der Schulung von Freiwilligen, damit diese die DEEP-Plattform für die Überprüfung von Sekundärdaten nutzen und umsetzen können.
  • Das DRK plant die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, wie dem HeiGIT, auszubauen und die Entwicklung freier und quelloffener Anwendungen für das DRK und den gesamten humanitären Sektor fortzusetzen. 
  • Im Zusammenhang mit der Zukunftsvision von IM ist die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und Klimavorhersagen von entscheidender Bedeutung. Die Zusammenarbeit mit akademischen Partnern soll zu diesem Thema fortgesetzt und intensiviert werden.
  • Der IM Surge Roaster stellt, im Rahmen von GRCReady, einen Pool aus hochqualifizierten und spezialisierten Fachleuten dar, welcher im Kontext von Katastrophen kurzfristig entsandt oder remote unterstützen kann.

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