Seit 1990 kam es zu über 2.500 großen Erdbeben, die weiträumige Zerstörungen verursacht haben. Ein Großteil dieser Beben ereignete sich in Asien, vor allem in China und Indonesien. Die stärksten Beben traten bisher jedoch in Chile und Alaska auf.
Doch was sind die Folgen von Erdbeben? Die Erschütterungen hinterlassen viele Opfer, zerstörte Gebäude und eine Region im Katastrophenzustand. Insbesondere ärmere Regionen sind auf Hilfe bei der Katastrophenvorsorge und Katastrophenhilfe angewiesen. Das DRK hilft vor Ort.
Um zu verstehen, wie Erdbeben entstehen, muss zunächst erklärt werden, wie die Erde aufgebaut ist. Im Inneren der Erde befindet sich der Erdkern. Dieser wird umgeben vom Erdmantel. Der äußere Teil der Erde wird Erdkruste genannt. Im Erdmantel kommt es zu Wärmeströmen, die durch die hohen Temperaturen im Erdkern und den deutlich niedrigen Temperaturen an der Erdkruste entstehen. Die Erdkruste besteht aus mehreren Platten, die durch die Wärmeströme bewegt werden. Dabei können Spannungen zwischen Platten entstehen. Lösen sich diese Spannungen ruckartig, entstehen Erdbeben.
Erdbeben können überall dort entstehen, wo Kontinentalplatten aneinanderstoßen. Die häufigsten Erdbeben treten jedoch an den Rändern der Pazifisches Platte, also an der Westküste von Südamerika und im Osten Asiens und Australiens auf. Außerdem kommt es immer wieder zu Erdbeben im Süden der Eurasischen Platte.
Zu den schwersten Erdbeben der Welt zählt die Erschütterung, die Chile 1960 getroffen hat. Täglich werden mehrere tausend Erdbeben aufgezeichnet, wobei jedoch weniger als 200 davon spürbar sind. In Deutschland kam es 1992 im Rheinland zuletzt zu einem schweren Erdbeben.
Die Erdbebenskala, Richterskala genannt, gibt an, wie stark ein Erdbeben ist. Diese Einteilung wurde nach Charles Richter benannt und bezieht sich auf die maximalen Ausschläge der Erdbebenmessgeräte (Seismographen). Allein in Deutschland gibt es 20 Messstationen mit Seismographen. Die Einheit, in der die Stärke eines Erdbebens angegeben wird, heißt Magnitude.
Auf der Richterskala werden Erdbeben in 10 Kategorien eingeteilt:
In ärmeren Ländern mit eher instabilen Unterkünften kann also schon ein Erdbeben der Kategorie 5 existenzbedrohende Auswirkungen haben.
Inzwischen werden jedoch neue Einteilungen wie die Mercalliskala oder die European Macroseismic Scale (EMS) genutzt, die Erdbeben in 12 Kategorien einteilen, wobei ab der Stufe VI Schäden verursacht werden.
Die Folgen von Erdbeben lassen sich in direkte Auswirkungen und daraus resultierende Folgen unterscheiden. Direkte Auswirkungen auf Menschen und Gebäude definieren die aktuellen Skalen, nach denen Erdbeben klassifiziert werden. So werden Erdbeben unter anderem als zerstörend, verwüstend oder vernichtend beschrieben. Neben der Zerstörung von Gebäuden, kann es zu Rissen im Erdboden, einstürzenden Felsen und Erdrutschen oder Tsunamis kommen. Dabei werden Menschen verschüttet bzw. von Wasser- oder Erdmassen mitgerissen.
Aus der Zerstörung resultieren in den Erdbebenregionen häufig Obdachlosigkeit, Ernährungskrisen und Verunreinigungen des Trinkwassers. Es entstehen problematische Hygienebedingungen und Probleme bei der Gesundheitsversorgung sowie der Bergung. Der Verlust von Angehörigen, Freunden und Unterkunft ist zudem eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen. Nicht zuletzt ist ein Wiederaufbau häufig nur durch Hilfe von außen möglich und eine Weiterentwicklung der Region nahezu undenkbar.